Operatives Ergebnis von Heineken enttäuscht

Aktie des Brauereikonzerns gibt um 6 Prozent nach

Operatives Ergebnis von Heineken enttäuscht

md Frankfurt – Die niederländische Heineken, weltweit der zweitgrößte Brauereikonzern nach der belgischen Anheuser-Busch Inbev, hat im ersten Halbjahr 2019 den operativen Gewinn nur leicht gesteigert und die Schätzungen der Analysten damit verfehlt. Das bereinigte operative Ergebnis kletterte um 0,3 % auf 1,78 Mrd. Euro, wie das Unternehmen mitteilte. Analysten hatten im Schnitt mit 1,92 Mrd. Euro gerechnet. Es war die niedrigste Wachstumsrate seit 2013.Wie aus dem Zwischenbericht hervorgeht, haben steigende Rohstoffkosten, vor allem für Aluminium, das für Dosenbier gebraucht wird, und das trübe Wetter in Europa im zweiten Jahresviertel die erhöhten Einnahmen aus dem gestiegenen Bierabsatz aufgezehrt. Auf widrige Witterungsbedingungen als Grund für schwache Geschäfte hatten auch schon andere Konsumgüterkonzerne hingewiesen, u.a. AB Inbev, Unilever und Danone. Weitere Gründe für das enttäuschende Ergebnis seien Investitionen ins E-Commerce und Technologie-Upgrades gewesen.Dennoch hält Heineken an der Prognose für 2019 fest: Das Betriebsergebnis vor Einmaleffekten soll um einen mittleren einstelligen Prozentsatz steigen. Der Brauereikonzern geht davon aus, im Gesamtjahr von höheren Erlösen, höheren Preisen und einer Verschiebung der Verbrauchernachfrage hin zu teureren Bieren zu profitieren. Allerdings rechne das Unternehmen auch mit steigenden Rohstoff- und Logistikkosten. Analyst Olivier Nicolai von Morgan Stanley wies darauf hin, dass nun kein Spielraum mehr für Fehlentwicklungen sei. Um das Jahresziel zu erreichen, müsse Heineken den bereinigten operativen Gewinn im zweiten Semester um rund ein Zehntel steigern – und das in einem von starkem Wettbewerb und Konjunkturabschwächung geprägten Umfeld. Kostendruck soll abnehmen Gemäß Laurence Debroux, CFO von Heineken, ist der Konzern gegen den größten Teil möglicher Kostensteigerungen abgesichert; der Kostendruck sollte in der zweiten Jahreshälfte und 2020 abnehmen. Heineken erwarte zudem aus positiven Wechselkursverschiebungen einen Sonderertrag von 100 Mill. Euro.Nach dem enttäuschenden Halbjahresergebnis verbuchte die Aktie den größten Tagesverlust seit acht Jahren: An der Euronext Amsterdam ging es um 6 % auf 96,90 Euro bergab. Analyst Edward Mundy vom Research-Haus Jefferies betonte jedoch, dass sich an den langfristig positiven Wachstumsaussichten für Heineken nichts geändert habe.