WERTBERICHTIGT

Osram droht Zerschlagung

Börsen-Zeitung, 1.10.2019 Sechs Jahre nach ihrer Abspaltung von Siemens zeichnet sich für Osram das Ende als eigenständiges Unternehmen ab. Der viel kleinere, aufstrebende Sensorik- anbieter AMS aus Österreich schickt sich an, den Münchner...

Osram droht Zerschlagung

Sechs Jahre nach ihrer Abspaltung von Siemens zeichnet sich für Osram das Ende als eigenständiges Unternehmen ab. Der viel kleinere, aufstrebende Sensorik- anbieter AMS aus Österreich schickt sich an, den Münchner Traditionskonzern zu schlucken. Nachdem AMS-Chef Alexander Everke im Bieterwettstreit um das MDax-Mitglied den Finanzinvestor Bain ausmanövriert hat, steht er kurz vor dem Ziel, die Equity Story seines börsennotierten Hauses mit der größten Übernahme in der Firmengeschichte zu schmücken. Die Anleger sind skeptisch, ob ihm die Integration gelingt. Angesichts des überwiegend mit Bankkrediten finanzierten Übernahmeangebots hat sich AMS hoch verschuldet. Die Eingliederung bindet viele Kapazitäten. Everke läuft Gefahr, sich und AMS zu übernehmen. Unter der Regie des sich abzeichnenden neuen Mehrheitseigentümers aus der Steiermark droht der defizitären Osram-Gruppe die Zerschlagung. Die Tage von Olaf Berlien an der Konzernspitze wären gezählt. Die Marke Osram würde künftig von der Alpenrepublik aus gesteuert. sck