Osram setzt auf Nachrüstgeschäft

Erste Zulassungen für Autolampen auf LED-Basis

Osram setzt auf Nachrüstgeschäft

jh München – Osram verspricht sich von einem neuen Produkt Chancen für eine Geschäftsbelebung in rauen Zeiten. Der Münchner Lichttechnikkonzern ist nach eigenen Angaben der erste Hersteller, der zugelassene Lampen auf LED-Basis zum Nachrüsten von Autos in Deutschland anbietet. Osram habe über Jahre darauf hingearbeitet, berichtete Hans-Joachim Schwabe, der das Automobilgeschäft des Unternehmens leitet. Nun könnten Autobesitzer ihre Halogenbeleuchtung legal, einfach und kostengünstig auf den neuesten Stand der Technik umrüsten.Den erhofften Umsatz bezifferte das Management des größten Autolichtherstellers der Welt nicht. Erwartet wird, dass ein zweistelliger Prozentsatz der Gebrauchtwagen umgerüstet werde. Für die LED-Ersatzlampen ist eine typspezifische Zulassung notwendig. Die bisher erhaltenen Genehmigungen vom Kraftfahrtbundesamt – vorerst ausschließlich für Abblendlicht – nach Prüfungen des TÜV Süd gelten unter anderem für Modelle von Audi, BMW, Ford, Opel und Volkswagen. Der Markt für die Nachrüstung beziehe sich somit auf 12 % der von 2012 bis 2018 neu zugelassenen Pkw in Deutschland. Osram arbeitet daran, für weitere Marken und Modelle sowie in anderen Ländern Zulassungen zu erhalten. Eine europaweite Zulassung sei noch nicht in Sicht.Als Vorteile der Lampen auf LED- Basis, die in vielen Neuwagen mittlerweile Standard sind, nannte Schwabe ein etwa dreimal helleres Licht, als es die Mindestanforderungen vorschrieben, und eine mit Tageslicht vergleichbare Farbe. “Die Lampe schafft so starke Kontraste und eine große Reichweite.” Zudem leuchte sie bis zu fünfmal länger als eine vergleichbare Halogenvariante und verbrauche weniger Energie. Die Packung mit zwei Nachrüstlampen für die Frontscheinwerfer kommt mit einer Preisempfehlung von rund 130 Euro auf den Markt. Die Halogenversionen kosten rund 10 Euro, in der Hochleistungsausführung 20 bis 30 Euro. In der VerlustzoneAuch Osram leidet als Zulieferer an der Schwäche des Automarkts. Das Unternehmen stellte sich für das am 30. September zu Ende gegangene Geschäftsjahr auf einen Rückgang der weltweiten Autoproduktion um rund 20 % ein. Allein in den drei Monaten von April bis Juni sank der Umsatz im Segment Automotive um rund 36 %. Das bereinigte Ergebnis der Sparte vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen rutschte mit -23 Mill. Euro in die Verlustzone.Vor kurzem erhöhte Osram jedoch die Geschäftsprognose für den Konzern (vgl. BZ vom 17. September). Begründet wurde dies vor allem mit einer verbesserten Geschäftslage in China und den USA. Davon hätten Optohalbleiter und das Automobilgeschäft profitiert, hieß es.