Prothesenhersteller

Ottobock hebt Umsatzziel 2023 an

Das Duderstädter Medizintechnikunternehmen Ottobock hat sein Umsatzziel für 2023 erhöht. Der Prothesenhersteller, der im vorigen Jahr seine Börsenpläne auf Eis legte, sucht derzeit mögliche Interessenten an einer Minderheitsbeteiligung.

Ottobock hebt Umsatzziel 2023 an

Ottobock erhöht Wachstumsprognose für 2023

Prothesenhersteller sucht neuen Minderheitseigentümer

ste Hamburg

Das Medizintechnikunternehmen Ottobock erhöht vor dem Hintergrund der Suche nach einem neuen Miteigentümer die Wachstumsprognose für 2023. "Wir haben unser Umsatzziel auf 1,5 Mrd. Euro hochgesetzt", sagte Mehrheitseigentümer Hans Georg Näder dem "Göttinger Tageblatt". Er gehe davon aus, dass sich auch das Ergebnis gut entwickeln werde. Bei dem Prothesenhersteller aus Duderstadt legten nach Angaben der Zeitung die Erlöse im ersten Quartal im Vorjahresvergleich um 23% auf 347 Mill. Euro zu. Man sei in allen Regionen organisch gewachsen. Zugleich habe sich das bereinigte operative Ergebnis (Ebitda) um 73% auf 52 Mill. Euro erhöht. Die Zahlen lägen deutlich über den eigenen Erwartungen, so Näder, der das Wachstum im ersten Quartal auf wieder funktionierende Lieferketten sowie auf die Transformation und Digitalisierung des Unternehmens zurückführte.

Ende März hatte Ottobock nach einem 2022 um 12,4% auf 1,3 Mrd. Euro erhöhten Umsatz ein Wachstum im zweistelligen Prozentbereich auf über 1,4 Mrd. Euro für 2023 avisiert. Das bereinigte Ebitda war auf 238 (i.V. 234) Mill. Euro nur leicht gestiegen - hier wurde auf das inflationäre Umfeld verwiesen. Das Unternehmen, das 2022 Pläne für einen Börsengang auf Eis gelegt hatte, hat J.P. Morgan beauftragt, Interessenten für eine Minderheitsbeteiligung zu finden. Zum Verkauf stehen das 20-%-Paket des 2017 eingestiegenen Private-Equity-Investors EQT und Anteile von 10%, die Gründerenkel und Verwaltungsratschef Näder abgeben würde.

Früheren Angaben zufolge (vgl. BZ vom 29. März) könnte Ottobock bei der Transaktion mit 5 bis 6 Mrd. Euro bewertet werden. Das Unternehmen teilte auf Anfrage mit, die Partnersuche erfolge durch einen "maßgeschneiderten, ergebnisoffenen Prozess ohne jeglichen Zeitdruck". Gemeinsam mit EQT werde man die Optionen bewerten. Im Laufe des zweiten Halbjahrs wollen die Eigentümer entscheiden, wer Ottobock in der nächsten Wachstumsphase unterstützen soll. Ein Börsengang, so der Prothesenhersteller weiter, bleibe "perspektivisch weiter eine attraktive Option".

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