Ottobock sichert sich Einfluss bei Onward Medical
Ottobock sichert sich Einfluss bei Onward Medical
Ottobock sichert sich Einfluss
bei Onward Medical
Prothesenhersteller investiert nochmal 10 Mill. Euro
kro Frankfurt
Der niedersächsische Prothesenhersteller Ottobock sichert sich nach dem erfolgreichen Börsengang in Frankfurt seinen Einfluss auf das niederländische Medizintechnikunternehmen Onward Medical. Im Rahmen einer rund 51 Mill. Euro schweren Kapitalerhöhung von Onward habe sich Ottobock mit 10 Mill. Euro beteiligt und so die Position des größten Anteilseigners gesichert, teilte Ottobock am Freitag in Duderstadt mit.
Onward wurde 2015 aus der École Polytechnique Fédérale de Lausanne heraus gegründet und ist seit 2021 an der Börse notiert. Das Medizintechnikunternehmen entwickelt Geräte, die Menschen mit Querschnittslähmungen und anderen Mobilitätseinschränkungen dabei helfen sollen, ihre Bewegungsfähigkeit zurückzuerlangen. Die Geräte werden entweder implantiert oder extern, also nicht-invasiv an den Körper angebracht, um das Rückenmark elektrisch zu stimulieren.
Anwendung in den USA
Das nicht-invasive Gerät ist seit Dezember 2024 für die klinische Anwendung in den USA zugelassen. Im dritten Quartal hat Onward davon nach eigenen Angaben 40 Stück verkauft und erstmals in einem solchen Dreimonatszeitraum mehr als 1 Mill. Euro an Umsatz eingefahren. In Europa erhielt Onward im September die CE-Kennzeichnung für die nicht-invasiven Geräte und plante die Markteinführung noch im vierten Quartal. Das zu implantierende Gerät ist noch nicht für den Verkauf zugelassen. Onward Medical beziffert den insgesamt adressierbaren Markt für rückenmarksstimulierende Medizintechnik auf 15 Mrd. Euro. Dem Unternehmen zufolge leiden weltweit 9 Millionen Menschen an Rückenmarksverletzungen.
Ottobock war erstmals im Oktober vergangenen Jahres bei Onward eingestiegen und hatte damals 22,5 Mill. Euro investiert. Aus Sicht von CEO Oliver Jakobi passen die Entwicklungen von Onward „perfekt in unsere Zukunftsstrategie für Neuroorthetik“. Ende 2024 hielt der Prothesenhersteller gut 10% an Onward. Zu den weiteren größeren Investoren zählen die zum Finanzinvestor EQT gehörende und auf Gesundheitsstartups spezialisierte Investmentgesellschaft LSP Advisory und der niederländische Startup-Investor Inkef Capital.
