Panasonic will in Europa Akkus bauen

Partnerschaft mit Equinor und Norsk Hydro

Panasonic will in Europa Akkus bauen

mf Tokio – Der japanische Mischkonzern Panasonic plant überraschend die Produktion von Akkus für Elektroautos in Norwegen und stößt auf diesem Geschäftsfeld damit erstmals nach Europa vor. Innerhalb der nächsten sechs Monate will der Tesla- und Toyota-Zulieferer von Batterien für Elektro- und Hybridautos zusammen mit dem staatlich kontrollierten Energieversorger Equinor und dem Aluminium- und Stromproduzenten Norsk Hydro eine Machbarkeitsstudie abschließen.Der Wirtschaftszeitung “Financial Times” sagte Allan Sawan, Chef der US-Batteriesparte von Panasonic, dass eine europäische Akkuproduktion sich in der Größenordnung der Gigafactory von Tesla und Panasonic in Nevada bewegen würde. Deren Kapazität steigt in diesem Jahr auf 38 Gigawatt (GW).Bislang hat Panasonic einige europäische Autobauer wie VW und Peugeot mit Batterien von Japan aus beliefert. Mit einer eigenen Fabrik in Europa reagiert man auf den raschen Ausbau der Akkukapazitäten auf dem Alten Kontinent. Allein in Deutschland sind sechs Gigawerke in Planung. Eine Fabrik von Northvolt in Schweden, die von Volkswagen, BMW, Ikea und Goldman Sachs unterstützt wird, baut bis 2024 eine Kapazität von 34 GW auf. Tesla will in seinem ersten Europa-Werk in Brandenburg Akkuzellen selbst herstellen.Die japanische Entscheidung für Norwegen dürfte aus zwei Gründen gefallen sein: Zum einen stammt fast der gesamte Strom aus klimafreundlicher Wasserkraft, zum anderen ist Norwegen mit fast zwei Dritteln der größte anteilsmäßige Absatzmarkt für Elektroautos weltweit.Nach Angaben der drei Unternehmen soll die Partnerschaft über den Bau einer einzelnen Fabrik hinausgehen. Man wolle die gesamte Zulieferkette inklusive des Einkaufs von Rohmaterialien in Europa untersuchen, sagte Equinor-Strategiechef Al Cook der “Financial Times”.So untersuchen sowohl Schweden als auch Finnland derzeit an mehreren Standorten den Abbau von Lithium und Kobalt.