wü Paris – Der Pariser Flughafenbetreiber ADP (Aéroports de Paris) will mit Sparmaßnahmen und der vorübergehenden Schließung von Terminals auf die Coronavirus-Pandemie reagieren. Er kassierte Montag seine bisherigen Gewinnprognosen für das Gesamtjahr ein. Bei der Vorstellung der Bilanz für 2019 im Februar hatte ADP für dieses Jahr noch eine Steigerung des Ergebnisses vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen (Ebitda) um 3,5 % bis 5,5 % von zuletzt 1,77 Mrd. Euro in Aussicht gestellt. Sollte der Verkehr an den von ihm betriebenen Pariser Flughäfen Charles de Gaulle-Roissy, Orly und Le Bourget zwischen März und Juni um 25 % einbrechen und sich danach wieder erholen, dürfte die Gruppe ein Ebitda in Höhe von rund -190 Mill. Euro verbuchen, warnte ADP.Der Flughafenbetreiber will seine Prognosen aktualisieren, wenn er am 23. April die Umsatzzahlen fürs erste Quartal veröffentlicht. Der Einbruch des Passagieraufkommens und der Flugzeugbewegungen an den Pariser Flughäfen habe sich innerhalb der ersten beiden Märzwochen beschleunigt, erklärte er. ADP schätzt den Rückgang des Passagieraufkommens in diesem Zeitraum auf 29 % und den der Flugzeugbewegungen auf 10 %. Dieser Rückgang erfolge am Ende der Wintersaison, was Vorhersagen für die Sommersaison schwierig mache.Der Airportbetreiber, dessen Chef Augustin de Romanet selber mit dem Coronavirus infiziert ist, will nun in diesem Jahr insgesamt 180 Mill. Euro an laufenden Kosten einsparen, davon 120 Mill. Euro in Paris. Dabei helfen sollen die vorübergehenden Schließungen der Terminals 2G und 3 in Roissy sowie Orly 2 und einiger Abflughallen. Darüber hinaus erwägt ADP, die von ihm ebenfalls betriebenen Flughäfen Amman in Jordanien, Ohrid in Mazedonien und Riga in Lettland komplett zu schließen. Angesichts der Coronavirus-Krise rückt auch die eigentlich von Präsident Emmanuel Macron anvisierte Privatisierung von ADP in die Ferne. – Personen Seite 12