Patient21 stemmt Megarunde
Healthtech Patient21 schließt Megarunde
Gesundheits-Start-up holt 100 Mill. Euro in Series-C-Runde
Das Berliner Gesundheits-Start-up Patient21 hat trotz des derzeit eingetrübten Finanzierungsumfelds für Jungunternehmen eine Megarunde abgeschlossen. Die 2019 gegründeten Firma, die neben digitalen Tools zum vereinfachten Patientenmanagement auch eigene zugekaufte Arztpraxen betreibt, hat im Rahmen einer Series-C-Finanzierungsrunde 100 Mill. Euro erhalten, teilte Patient21 am Montag mit.
Das Healthtech konzentriert sich momentan noch vornehmlich auf den Bereich Zahnmedizin, wo es mit 43 Praxen nach eigenen Angaben bereits viertgrößter Anbieter in Deutschland ist. Darüber hinaus gehören aber auch Gynäkologie- sowie allgemeinmedizinische Praxen und ein Krankenhaus in Heidelberg zum Portfolio. Insgesamt betreibt Patient21 derzeit 53 ambulante Praxen.
Dem Unternehmen gehe es vor allem darum, den Verwaltungsaufwand für Ärztinnen und Ärzte zu reduzieren und es ihnen damit zu ermöglichen, mehr Zeit für die persönliche Betreuung von Patienten aufzubringen. Unter anderem bietet es den Praxen mit seiner Software die Möglichkeit zur Online-Terminbuchung sowie eine elektronische Patientenakte. Die Patienten selbst erhalten auf der Plattform eine Übersicht zu ihrer Krankengeschichte, Diagnosen und Behandlungsabläufe. Gründer Christopher Muhr war vor dem Start von Patient21 COO des börsennotierten Online-Gebrauchtwagenhändlers Auto1.

Vor der Series-C-Runde hatte das Start-up insgesamt bereits 142 Mill. Euro von Investoren eingesammelt. Die jetzige Runde wurde von der israelischen Venture-Capital-Gesellschaft Pitango angeführt. Zu den weiteren Investoren zählen unter anderem die ebenfalls in Israel ansässige Wagniskapitalfirma Pico Venture Partners, der Venture-Capital-Arm des Medienkonzerns Bertelsmann (Bertelsmann Investments) sowie der Berliner Tech-Investor Target Global.
Die Runde basiere zu 70% auf Eigenkapital und zu 30% auf Fremdkapital. Mit den frischen Mitteln will Muhr nun innerhalb der nächsten zwölf Monate in zwei weitere europäische Märkte vordringen und zugleich die Software verbessern.