Pearson gibt sich zuversichtlich

Niedrigerer Steuersatz und weniger Schulden helfen

Pearson gibt sich zuversichtlich

hip London – Der Medienkonzern Pearson hat sich zuversichtlich zur Geschäftsentwicklung im laufenden Jahr gezeigt. Wie die FTSE-100-Gesellschaft mitteilt, rechnet sie für 2018 mit einem bereinigten Ergebnis zwischen 520 Mill. und 560 Mill. Pfund. Das Mittel liegt über dem Schnitt der von Bloomberg gesammelten Analystenschätzungen. Für das abgelaufene Jahr erwartet das Management ein bereinigtes Ergebnis am oberen Ende der im Oktober genannten Spanne von 576 Mill. bis 606 Mill. Pfund. “Wir haben bei der Vereinfachung unseres Portfolios und der Stärkung unserer Bilanz 2017 gute Fortschritte gemacht und ein Ergebnis am oberen Ende unserer Ankündigungen geliefert”, sagte Chief Executive John Fallon. Aus seiner Sicht hat das Unternehmen für das kommende Jahr Ergebniswachstum angekündigt. Dazu rechnet er aus dem bereits bereinigten Ergebnis einfach weitere Faktoren wie ungünstige Wechselkurse heraus.”Wenn ein Unternehmen sein Gewinnziel erhöht, wird das in der Regel von glänzenden Zahlen begleitet”, sagte Analyst George Salmon von Hargreaves Lansdown. “Bei Pearson ist das nicht der Fall.” Der bereinigte Umsatz ging im vergangenen Jahr um 2 % zurück. In Nordamerika, wo Pearson mehr als die Hälfte seines Geschäfts macht, schrumpfte der Erlös gar um 4 %. Der Umsatz mit E-Books ist zwar um 22 % gestiegen, allerdings hatte das Unternehmen die Preise für 2 000 Titel gesenkt. Die Ergebnisentwicklung wurde demnach nicht etwa von einer Erholung des US-Lehrbuchgeschäfts getragen, sondern eher von einem günstigeren Steuersatz und den nach dem Teilausstieg bei Penguin Random House niedrigeren Schulden.Auf der Hauptversammlung im Mai hatten zwei Drittel des Kapitals gegen den Vergütungsbericht gestimmt (vgl. BZ vom 6.5.2017). Fallons Bezüge waren im vorangegangenen Jahr trotz schwacher Geschäftsentwicklung um ein Fünftel gestiegen. Seit der Absolvent der Hull University Anfang 2013 das Zepter von Marjorie Scardino übernahm, folgte ein Restrukturierungsprogramm dem anderen.