Peltz kommt bei Ferguson ans Ziel

Wolseley UK bringt weniger als erwartet - Finanzinvestor CD&R übernimmt

Peltz kommt bei Ferguson ans Ziel

hip London – Der amerikanische Corporate Raider Nelson Peltz hat sein Ziel beim Sanitär- und Heizungsgroßhändler Ferguson erreicht. Wie die Private-Equity-Gesellschaft Clayton, Dubilier & Rice (CD&R) mitteilt, erwirbt sie Wolseley UK für 308 Mill. Pfund. Peltz hatte angeblich darauf gedrungen, das Geschäft abzustoßen und die Börsennotierung nach New York zu verlegen. Im Juni 2019 erwarb sein Vehikel Trian Fund Management 6 % an Ferguson. Nur 85 Tage später teilte die Gesellschaft mit, dass sie ihr schwächelndes britisches Geschäft unter dem Namen Wolseley UK als unabhängiges börsennotiertes Unternehmen ausgliedern werde. Anfang Dezember vergangenen Jahres hieß es schließlich, man wolle mit Blick auf das Marktumfeld auch andere Optionen – sprich: einen Verkauf – prüfen. Sonderdividende geplantSchon vor zwei Jahren war von einem möglichen Interesse von Finanzinvestoren die Rede. Allerdings kursierten Schätzungen, die den zu erzielenden Preis mehr als doppelt so hoch ansetzten (vgl. BZ vom 5.9.2019). Und es war kein Verkäufermarkt. Auch Travis Perkins suchte nach einem Abnehmer für ihr Sanitär- und Heizungsgeschäft. CD&R kennt sich in der Branche aus. Der Finanzinvestor ist seit der Kapitalerhöhung von SIG im vergangenen Jahr der größte Anteilseigner des auch in Deutschland tätigen Dämmstoffhändlers.Die Analysten von Jefferies nannten die am Ende erzielte Bewertung “im Vergleich zu den in einer Bloomberg-Geschichte Anfang November genannten 654 Mill. Dollar etwas gering”. Sie entspreche dem Sechsfachen des erwarteten operativen Ergebnisses vor Zinsen, Steuern und Goodwillabschreibungen (Ebita). Allerdings könnte das Timing den Preis wieder aufwiegen, hätten doch nicht viele mit einem so frühen Abschluss gerechnet. Nun könne sich das Management auf das Kerngeschäft und auf weitere strategische Initiativen wie ein US-Listing konzentrieren. Wie das Unternehmen mitteilte, soll der Verkaufserlös in Form einer Sonderdividende an die Aktionäre ausgekehrt werden. Ferguson ließ sich von Rothschild & Co. beraten. NamensänderungZu den Firmen, bei denen Peltz bereits die Muskeln spielen ließ, gehören Cadbury, Kraft und Ingersoll Rand. Im Juli 2017 hatte das bis dahin unter dem Namen Wolseley bekannte FTSE-100-Unternehmen seinen Namen in Ferguson geändert, um dem Umstand Rechnung zu tragen, dass das 1982 erworbene Nordamerikageschäft den allergrößten Teil zum Umsatz beisteuert.