Pernod Ricard strukturiert in Frankreich um

10 Prozent der Stellen sollen wegfallen

Pernod Ricard strukturiert in Frankreich um

wü Paris – Der französische Spirituosenkonzern Pernod Ricard will seine französischen Aktivitäten neu organisieren, um die rückläufigen Verkäufe auf seinem Heimatmarkt wieder anzukurbeln. Die weltweite Nummer 2 der Branche nach Diageo aus Großbritannien kündigte an, ihre beiden bisher getrennten Einheiten Pernod und Ricard in Frankreich zu fusionieren und 280 Stellen abbauen zu wollen. Das entspricht 10 % der Mitarbeiter, die der Spirituosenhersteller in Frankreich insgesamt beschäftigt. Umsatz fällt wegPernod Ricard hat im französischen Heimatmarkt eigenen Angaben zufolge innerhalb von zwei Jahren 60 Mill. Euro an Umsatz verloren. Der aktivistische US-Hedgefonds Elliott setzt Konzernchef Alexandre Ricard seit einiger Zeit unter Druck, die Margen zu verbessern. Elliott hält 2,5 % des Kapitals von Pernod Ricard. Frankreich war bisher der einzige Markt, in dem die beiden 1975 fusionierten Pastishersteller noch als getrennte Gesellschaften mit zwei verschiedenen Vertriebseinheiten geführt wurden. Sie sollen nun ab Juli 2020 unter dem Dach Pernod Ricard France vereinigt werden. Sitz der neuen Einheit soll Marseille sein. Konsum verändert sichDer Spirituosenkonzern leidet in seinem Heimatmarkt unter den sich verändernden Konsumverhalten französischer Verbraucher. Deshalb waren seine Verkäufe im Geschäftsjahr 2018/19 dort um 4 % rückläufig. Bei der Vorstellung der Bilanz Ende August sprach Pernod Ricard von einem anhaltend schwierigen Umfeld. Vor allem die Segmente Whisky und Pastis stünden in Frankreich unter Druck. Der Konzern trennt sich jetzt auch von seiner Schaumweinmarke Café de Paris und einer Produktionsstätte bei Bordeaux, die er für einen nicht genannten Preis an Invivo Wine verkaufen will, die Weinsparte der größten landwirtschaftlichen Genossenschaft in Frankreich.