Personalvermittler unter Druck

Page Group und Robert Walters rechnen mit weniger Gewinn

Personalvermittler unter Druck

hip London – Die britischen Personalvermittler Page Group und Robert Walters haben ihre Gewinnerwartungen für das laufende Jahr gesenkt. Im abgelaufenen Quartal habe sich die “erhöhte makroökonomische und politische Ungewissheit” auf die Mehrheit der Regionen ausgewirkt, in denen das Unternehmen aktiv sei, sagte Steve Ingham, Chief Executive der Page Group (Michael Page, Page Personnel). Das Wachstum des Rohertrags habe sich währungsbereinigt von 7,2 % auf 2,1 % verlangsamt. Während die Geschäfte in Deutschland, Indien, Lateinamerika und den Vereinigten Staaten gut gelaufen seien, habe sich das Marktumfeld in vielen großen Märkten wie Frankreich, Großbritannien und Greater China zunehmend eingetrübt. Eine weitere Verschlechterung sei zu erwarten.”In Großbritannien ist damit zu rechnen, dass die erhöhte Ungewissheit rund um den Brexit anhalten wird”, sagte Ingham. Schlechtere Konjunkturdaten aus Kontinentaleuropa – insbesondere Deutschland – und aus den Vereinigten Staaten deuteten auf eine Verlangsamung des Wachstums in diesen Märkten hin. Das Geschäft mit der New Yorker Finanzbranche habe sich bereits im abgelaufenen Quartal schwächer entwickelt. In der Volksrepublik China belaste die Unsicherheit um die künftigen Handelsbeziehungen zu den USA die Stimmung. In Hongkong komme es zunehmend zu Unruhen. Vor diesem Hintergrund rechne man für das laufende Jahr nur noch mit einem operativen Ergebnis zwischen 140 Mill. und 150 Mill. Pfund. Damit senkte das Unternehmen das untere Ende der bisher kommunizierten Spanne um rund ein Zehntel.Der kleinere Rivale Robert Walters rechnet für das laufende Jahr nur noch mit einem Vorsteuergewinn auf Vorjahresniveau, was knapp 50 Mill. Pfund entsprechen würde. “Aus der anhaltenden Ungewissheit rund um den Brexit, dem Handelskonflikt zwischen den USA und China sowie den Protesten in Hongkong ist in Verbindung mit den wesentlichen Auswirkungen der Gelbwesten-Proteste zu Beginn des Jahres eine einzigartige Kombination von Gegenwinden hervorgegangen”, sagte Chief Executive Robert Walters. Wenig ZuversichtIn Großbritannien seien die Einnahmen aus Vermittlungsgebühren im abgelaufenen Quartal um gut ein Zehntel zurückgegangen. Sowohl bei Arbeitgebern als auch bei Arbeitssuchenden sei die Stimmung wenig zuversichtlich gewesen. Bestimmte Branchen wie etwa Informationstechnologie hätten sich als robust erwiesen. Auch bestimmte Regionen wie Birmingham oder Milton Keynes hätten solides Wachstum geliefert.