wb Frankfurt – Die über 1 100 Gläubiger der insolventen Petroplus Raffinerie Ingolstadt und von Petroplus Bayern bekommen einen Großteil ihres Geldes zurück. Insolvenzverwalter Michael Jaffé nimmt Auszahlungen von 26 Mill. beziehungsweise 7,7 Mill. Euro vor. Damit erreichen die Quoten für die Gläubiger in diesen Insolvenzverfahren 40 bzw. 50 %. Weitere “substanzielle Zahlungen” sollen noch folgen.Der 2012 in die Pleite gegangene Raffineriebetreiber Petroplus ließ im Oktober 2016 Gläubigern der deutschen Tochter eine erste Abschlagsverteilung zukommen. Dabei ging es um 250 Mill. Euro auf ihre festgestellten Insolvenzforderungen von 410 Mill. Euro. Auch hier seien in Kürze weitere Zahlungen erwarten, wird mitgeteilt. In der Regel werden in Insolvenzverfahren in Deutschland deutlich geringere Werte erzielt. Der Durchschnitt der Quoten liegt in einstelliger Prozenthöhe.Die in Zürich notierte Petroplus, mit einem Umsatz von 20 Mrd. Dollar ehemals Europas größter unabhängiger Raffineriebetreiber, ging Ende 2012 wegen Finanzierungsproblemen pleite. Die deutschen Ableger hatten mit Krediten bis 2 Mrd. Dollar Sicherheiten gestellt. Die Raffinerie Ingolstadt wurde an die russische Rohstoffgruppe Gunvor veräußert, die zuvor schon eine Anlage in Belgien erworben hatte.