Pfeiffer Vacuum hat prallvolle Bücher
Pfeiffer Vacuum geht mit Selbstbewusstsein ins möglicherweise bevorstehende Tauziehen mit dem Großaktionär Busch auf der Hauptversammlung. Der Vakuumpumpenhersteller hat im ersten Quartal Umsatz und Auftragseingang kräftig gesteigert.ds Frankfurt – Pfeiffer Vacuum hat im ersten Quartal Umsatz und Profitabilität vorangebracht und glänzt mit prallvollen Auftragsbüchern. Von Januar bis Ende März hat der Vakuumpumpenhersteller, der sich gerade mit dem zweiten unerbetenen Übernahmeangebot des Rivalen Busch auseinandersetzen muss, die Erlöse um 25 % auf 137 Mill. Euro und das Betriebsergebnis (Ebit) um knapp zwei Drittel auf 21 Mill. Euro gesteigert. Der Auftragseingang legte um 25 % auf 147 Mill. Euro zu. Marge enttäuscht”Mit dem Jahresauftakt 2017 haben wir unsere hohen Erwartungen sogar noch übertroffen”, sagt Manfred Bender, Vorstandsvorsitzender von Pfeiffer Vacuum. “Wir haben unseren Umsatz und unsere Profitabilität gegenüber dem Vorjahreszeitraum deutlich gesteigert, was sich in unserer wesentlich höheren Ebit-Marge von 15,6 % widerspiegelt.” Bei der Marge hatten die Markterwartungen allerdings mit über 17 % deutlich höher gelegen. Die im TecDax-notierte Aktie knickte um 1,3 % auf 117,60 Euro ein. Busch, die 30 % an Pfeiffer hält, bietet bei ihrem zweiten Übernahmeversuch lediglich 110 Euro.”Die starken Ergebnisse des ersten Quartals 2017 sind ein weiterer Beweis dafür, dass Vorstand und Aufsichtsrat mit ihrer Einschätzung richtig liegen, auch dieses Angebot der Busch-Gruppe abzulehnen”, heißt es in der Mitteilung aus Aßlar zum ersten Quartal. Der schuldenfreie Maschinenbauer erwartet für 2017 einen “deutlichen” Umsatzanstieg sowie ein “deutliches” Plus im Betriebsergebnis. “Nach heutigem Kenntnisstand sollte sich die positive Entwicklung auch in 2018 fortsetzen”, heißt es zudem. Pfeiffer appelliert an die Aktionäre, an der Hauptversammlung am 23. Mai teilzunehmen, denn nur mit einer hohen Präsenz auf dem Aktionärstreffen lasse sich sicherstellen, “dass die Interessen aller Aktionäre gewahrt werden”, heißt es weiter. Ball liegt beim BieterBei einer Präsenz von unter 60 % des Kapitals könnte Busch mit einer Mehrheit von 50 % des vertretenen Kapitals Aufsichtsratsmitglieder austauschen und so faktisch die Kontrolle an sich ziehen. Fraglich ist, ob das im Interesse der Streubesitzaktionäre wäre. Busch hat bereits den Chefkontrolleursposten beansprucht. Aus dem Umfeld von Pfeiffer Vacuum heißt es, der Vorstand sei durchaus bereit, mit Busch sinnvolle Möglichkeiten der Zusammenarbeit auszuloten. Allerdings liege der Ball für konkrete Vorschläge bei Busch. Denn Pfeiffer habe es angesichts ihrer operativen Stärke nicht nötig, sich ohne Not einem Partner in die Arme zu werfen. Berenberg agiert als zentrale Abwicklungsstelle für Busch bei der Offerte. Das Familienunternehmen lässt sich von Acxit Capital Partners und Freshfields Bruckhaus Deringer beraten. Die Sozietät übernahm das Mandat von Busch Mitte März und hat das neue Angebot rechtlich strukturiert. Pfeiffer lässt sich von den Investmentbanken UBS und Equinet begleiten, rechtlich stehen dem TecDax-Wert die Wirtschaftssozietät Zirngibl sowie Hengeler Mueller zur Seite.