Pfizer und Merck & Co. ringen um höhere Erlöse

Ohne M & A fällt Big Pharma Wachstum schwer

Pfizer und Merck & Co. ringen um höhere Erlöse

Reuters Frankfurt – Die US-Pharmakonzerne Pfizer und Merck & Co. haben Schwierigkeiten, ihre Umsätze entscheidend zu steigern. Mit Blick auf den Gewinnzuwachs aber kann sich Merck & Co. im ersten Quartal 2017 von seinem Erzrivalen ein Stück absetzen.Pfizer kämpft mit schwindenden Umsätzen. Etwas Unterstützung kam zum Jahresauftakt zwar von einem starken Geschäft mit dem Brustkrebsmedikament Ibrance sowie dem Schmerzmittel Lyrica. Allerdings hatten Branchenexperten Pfizer mehr zugetraut. “Das gibt Anlass zur Sorge über Pfizers Fähigkeiten, ohne Übernahmen zu wachsen”, erklären die Analysten von Goldman Sachs. Im ersten Quartal stieg der Nettogewinn um 3 % auf 3,12 Mrd. Dollar. Der Umsatz fiel dagegen um 2 % auf 12,78 Mrd. Dollar. Dazu trugen neben negativen Wechselkurseffekten auch die Konkurrenz durch Nachahmermedikamente sowie der Verkauf des Geschäfts mit Infusionspumpen an die kalifornische ICU Medical bei.Für das laufende Jahr rechnet Pfizer unverändert mit einem Umsatz zwischen 52 Mrd. und 54 Mrd. Dollar und einem bereinigten Gewinn je Aktie von 2,50 bis 2,60 Dollar. Den unmittelbaren Konkurrenten Merck & Co. halten ein starkes Geschäft mit dem wichtigsten Krebsmedikament, mit Impfstoffen und einem Mittel zur Behandlung von Hepatitis C auf Wachstumskurs. Merck & Co. baute den Gewinn im Quartal stärker als erwartet aus und erhöht die Ziele für das Gesamtjahr. In den ersten drei Monaten kletterte der Nettogewinn um 38 % auf 1,55 Mrd. Dollar, wie das Unternehmen mitteilt. Im Umsatz aber muss auch Merck kämpfen: Die Erlöse legten lediglich um 1,3 % auf 9,43 Mrd. Dollar zu. Zwar hat Merck & Co. mit Patentverlusten und einem mauen Geschäft mit Diabetesmitteln zu kämpfen. Als Zugpferd erweist sich jedoch die Krebsimmuntherapie Keytruda, deren Umsätze auf 584 Mill. Dollar von 249 Mill. Dollar vor Jahresfrist in die Höhe schnellten. Starke Zuwächse verzeichnete auch das Hepatitismittel Zepatier.Merck profitierte zum Jahresauftakt auch von niedrigeren Ausgaben im Zusammenhang mit Zukäufen, Verkäufen und Restrukturierungsmaßnahmen. Für 2017 rechnet der Konzern nun mit einem bereinigten Gewinn je Aktie von 3,76 bis 3,88 Dollar statt der bislang vorhergesagten 3,72 bis 3,87 Dollar. Die Umsatzprognose wurde auf 39,1 Mrd. bis 40,3 Mrd. Dollar von 38,6 Mrd. bis 40,1 Mrd. Dollar angehoben.