Philips setzt mit Ausblick auf starke zweite Halbzeit

Ergebnis übertrifft dank Sparkurs die Erwartungen

Philips setzt mit Ausblick auf starke zweite Halbzeit

sp Frankfurt – Der niederländische Technologiekonzern Philips hat zur Halbzeit den Ausblick für das Gesamtjahr bekräftigt, gleichzeitig aber auf die gestiegene Volatilität in den Märkten infolge des Votums für einen Ausstieg Großbritanniens aus der Europäischen Union hingewiesen. CEO Frans van Houten machen außerdem die Auswirkungen von Terroranschlägen weltweit, die neue Situation in der Türkei und eine zunehmende Polarisierung im Wahlkampf zu den US-Präsidentschaftswahlen Sorgen (siehe nebenstehendes Interview). Trotz der politischen Verwerfungen traut sich Philips im laufenden Jahr weiterhin ein moderates Wachstum und gemessen am bereinigten Ergebnis vor Zinsen, Steuern und Goodwillabschreibungen (Ebita) eine Marge in der Größenordnung von 11 % zu.Im zweiten Halbjahr schaffte Philips eine bereinigte Ebita-Marge von 9,3 % und ein Wachstum von 3 % auf vergleichbarer Basis, wobei das bereinigte Ebita von 544 Mill. Euro dank unerwartet schneller Fortschritte im Rahmen des laufenden Effizienzprogramms Accelerate positiv überraschte. Der nominelle Umsatzrückgang um 2 % auf 5,9 Mrd. Euro wegen überraschend starken Gegenwinds von der Währungsseite enttäuschte dagegen leicht.Die Bestellungen für Medizintechnikgeräte, etwa für bildgebende Untersuchungsverfahren oder für die Elektrokardiografie, die nach der gerade vollzogenen Abspaltung der Tochter Philips Lighting über einen Börsengang Ende Mai in Amsterdam das künftige Wachstum weitgehend alleine tragen sollen, entwickelten sich insgesamt leicht rückläufig und brachen in Nordamerika sogar fast um ein Zehntel ein. Die Investoren teilen dennoch den Optimismus des Managements mit Blick auf die zweite Jahreshälfte. Die Aktie legte in Amsterdam nach Vorlage der Geschäftszahlen zum zweiten Quartal zeitweise um knapp 3 % zu und schloss bei 24,29 Euro 2,1 % im Plus. Am 1. April 2011, als CEO Frans van Houten das Steuer von Philips übernahm, notierte Philips bei 22,84 Euro (siehe Chart). Philips Lighting ist mit drinIn den Zahlen für das zweite Quartal ist die Geschäftsentwicklung von Philips Lighting enthalten, an der der Mutterkonzern nach dem IPO vor zwei Monaten etwas mehr als 70 % hält. Die börsennotierte Beleuchtungssparte hatte am Freitag mit einem deutlich gestiegenen operativen Ergebnis überrascht (vgl. BZ vom 23. Juli). Nicht enthalten ist das Geschäft der Sparte Automotive und Lumileds, für die immer noch ein Käufer gesucht wird. Eine 2,8 Mrd. Dollar schwere Offerte aus China war Anfang des Jahres am Einspruch der US-Regierung gescheitert (vgl. BZ vom 23. Januar).