wb Frankfurt – Zwei Jahre nach dem Rückzug von der Mailänder Börse ist Pirelli vom 4. Oktober an wieder dort gelistet. Der Reifenkonzern hat 350 Millionen Aktien im Volumen von 2,275 Mrd. Euro platziert. Wird die Mehrzuteilungsoption ausgeübt, steigt die Emissionssumme auf 2,6 Mrd. Euro. Bei einem Streubesitz von 35 % liegt die Marktkapitalisierung zum Verkaufspreis bei 6,5 Mrd. Euro. Es ist damit der größte Börsengang des Jahres in Europa bisher und übertrifft die Transaktion des Schweizer Messtechnikanbieters Landis + Gyr, den Toshiba für 2,3 Mrd. sfr im Juli platziert hatte.Trotz starker Nachfrage wurden Pirelli-Aktien zu je 6,50 Euro platziert, wobei die Spanne von 6,50 bis 8,30 Euro reichte. In einer Tranche für italienische Privatanleger wurden 35 Millionen Aktien platziert, 90 % des Volumens entfallen auf institutionelle Investoren. Banca Imi, J.P. Morgan und Morgan Stanley waren Koordinatoren und mit BNP Paribas, BoA Merrill Lynch, Goldman Sachs, HSBC, Mediobanca und Unicredit gemeinsame Buchführer. Lazard fungierte als IPO-Berater.Chemchina, die bisher 65 % hielt, ist nun noch mit knapp 50 % investiert; Pirelli-CEO Marco Tronchetti Provera sowie Unicredit und Intesa bauen von zusammen 22 % auf etwa die Hälfte ab. Chemchina hatte Pirelli 2015 übernommen und von der Börse genommen. Anschließend wurde das Geschäft mit Lkw-Pneus an eine Tochter des chinesischen Chemiekonzerns abgegeben.