Porr streicht Prognose und Dividende zusammen

Probleme in Polen und Norwegen - Kursverfall

Porr streicht Prognose und Dividende zusammen

hek Frankfurt – Der Baukonzern Porr stellt sich auf einen Gewinneinbruch ein und kündigt eine drastische Dividendenkürzung an. Das Ergebnis vor Steuern werde im laufenden Jahr voraussichtlich auf 35 Mill. Euro schrumpfen, gab das österreichische Unternehmen bekannt. Bisher war der Vorstand von einem Ertrag auf Höhe der vergangenen Jahre ausgegangen. 2018 lag der Vorsteuergewinn bei 88 Mill. Euro, 2017 waren es 85 Mill. Euro. Den neuen Gewinnausblick stellt Porr unter den Vorbehalt unveränderter Rahmenbedingungen.Für die Folgejahre wird eine “kontinuierliche Verbesserung” der Vorsteuermarge in Aussicht gestellt. Porr hatte eine Rendite von 3 % als Ziel ausgegeben, das 2020 erreicht werden sollte (vgl. BZ vom 14. Juni). 2018 bewegte sich die Marge allerdings erst bei 1,6 % der Leistung.Als Dividende für das laufende Geschäftsjahr plant der Vorstand nach eigenen Angaben einen Betrag von 0,40 Euro. Damit müssen sich die Anteilseigner auf eine drastische Kürzung einstellen, waren doch für 2018 noch 1,10 Euro je Aktie ausgeschüttet worden. Das Management geht weiter von einem moderaten Anstieg der Produktionsleistung in diesem Jahr aus. In den ersten neun Monaten legte die Leistung leicht um 0,6 % auf 4,1 Mrd. Euro zu. Investoren reagierten verstimmt: Die Porr-Aktie, die seit Tagen unter Druck steht, verlor am Donnerstag an der Wiener Börse weitere 5 %. Seit dem 22. November ist das Papier damit um ein Viertel abgestürzt.Die Konsolidierungsphase nach dem starken Wachstum der vergangenen Jahre dauere länger als erwartet, räumt CEO Karl-Heinz Strauss ein. In den ersten neun Monaten 2019 brach der Vorsteuergewinn im Vergleich zur Referenzzeit 2018 um gut die Hälfte auf 14,4 Mill. Euro ein. Der Periodengewinn ging sogar um 58 % auf 9,8 Mill. Euro zurück.Für die Ergebnisabweichung macht der Vorstand im Wesentlichen die Märkte Polen und Norwegen verantwortlich. In Polen seien die Entlastungen bei den hohen Kosten für Baumaterialien und Subunternehmerleistungen ausgeblieben, und in Norwegen habe die Neubewertung eines Projekts eine einmalige Wertberichtigung verursacht. In Österreich und der Schweiz sowie im wichtigen deutschen Markt hätten sich die Geschäfte im Rahmen der Erwartungen entwickelt, heißt es. Der Auftragsbestand liege jetzt bei knapp 7,4 Mrd. Euro, ein Anstieg um 7,6 %.