Porsche investiert 1 Mrd. Euro in den Standortausbau

Neues Motorenwerk - Rasantes Wachstum

Porsche investiert 1 Mrd. Euro in den Standortausbau

bl Stuttgart – Der Sportwagenhersteller Porsche nimmt für die Modernisierung und Erweiterung seiner Standorte in den nächsten fünf Jahren etwa 1 Mrd. Euro in die Hand. Das sagte Unternehmenschef Matthias Müller am Firmensitz in Stuttgart. Zu den Investitionsvorhaben gehört auch ein Generalbebauungsplan für das Stammwerk in Stuttgart-Zuffenhausen, dessen Fläche sich in den vergangenen Jahren verdoppelt hat, inklusive des Baus eines Werks für V8-Motoren auch für andere Marken des VW-Konzerns. Hinzu kommen Investitionen für ein neues Auslieferungszentrum in Stuttgart. Weitere BaureihenDie VW-Tochter hat seit Amtsantritt Müllers vor drei Jahren 1,5 Mrd. Euro in den Ausbau der Infrastruktur an den Standorten Zuffenhausen, Weissach und Leipzig gesteckt. Etwa ein Drittel davon floss in die Kapazitätsausweitung im Werk Leipzig, wo der Geländewagen Cayenne, der viersitzige Sportwagen Panamera sowie von Dezember an der kleine Geländewagen Macan vom Band laufen. Müller kündigte für 2014 die Entscheidung über zwei weitere Baureihen an, die dann 2018 kommen sollen. Dabei werde es “keine Experimente” geben. Porsche bleibe ein Sportwagenhersteller. Auch in den Ausbau des Händlernetzes, besonders in Schwellenländern wie China, das die USA spätestens 2016 als wichtigsten Einzelmarkt ablöse, wird kräftig investiert.Bei neuen Modellen nutze man die Vorteile des VW-Konzernverbunds. “Wir wären blöd, wenn wir die Kompetenzen von VW-Chef Martin Winterkorn nicht nutzten”, sagte Müller, der die Synergien aus der Integration bis 2015 auf 1 Mrd. Euro bezifferte. Zwei Drittel davon kämen Porsche zugute. Ohne die Integration hätte man den Macan, der in einer Stückzahl von jährlich 50 000 Einheiten geplant ist und demnächst auf dem Autosalon von Los Angeles präsentiert wird, nicht realisieren können, so der Porsche-Chef.Porsche gehört seit August 2012 vollständig zu VW und steuerte im ersten Halbjahr 22,5 % zum VW-Konzern-Ebit bei. Auch künftig peilt Müller eine Umsatzrendite von mindestens 15 (erstes Halbjahr: 18,4) % an. Er sei zufrieden, wenn das Ergebnis vor Zinsen und Steuern (Ebit) in diesem Jahr trotz der hohen Investitionen das Niveau des Vorjahres von 2,44 Mrd. Euro erreiche. Sorgen in EuropaBesorgt zeigt sich Müller über die Krise in Europa, die nach seiner Ansicht “nicht so schnell vorbeigeht”. Porsche sei zwar “selbstbewusst, aber auch bescheiden”. Mit dem neuen Macan werde es gelingen, die ursprünglich für 2018 angepeilte Absatzzahl von 200 000 Einheiten schon 2016, “vielleicht sogar bereits 2015” zu erreichen. In diesem Jahr dürften es mehr als 150 000 Fahrzeuge werden. Per Ende August stieg der Absatz um 15,5 % auf 106 777 Autos.Auf der IAA zeigt Porsche neben dem 911 Turbo auch den neuen Supersportwagen 918 Spyder sowie die Plug-in-Hybrid-Version des Panamera, dem 2014 ein ähnliches Modell des Cayenne folge. Die Bestellungen lägen über der Planung. Der angepeilte Anteil der Hybrid-Version am Gesamtabsatz des Panamera soll bei etwa 10 % liegen.