VW-Zuschreibungen helfen

Porsche SE grenzt Gewinneinbruch ein

Die Krise des Sportwagenbauers Porsche hat die Beteiligungsholding Porsche SE im dritten Quartal besser verdaut als der Mutterkonzern Volkswagen. Das liegt an Bewertungseffekten und unterschiedlichen Kapitalanteilen.

Porsche SE grenzt Gewinneinbruch ein

Porsche SE grenzt Gewinneinbruch ein

Positiver Bewertungseffekt hilft Beteiligungsholding der Familie

sck München

Die Krise des Sportwagenbauers Porsche hat den beiden Großaktionären Volkswagen und der Beteiligungsholding Porsche SE in den ersten neun Monaten dieses Jahres zugesetzt. Doch anders als der Wolfsburger Mehrmarkenkonzern konnte das Stuttgarter Dax-Mitglied im dritten Quartal die Belastungen eingrenzen. Während VW einen Verlust von 1,1 Mrd. Euro verbuchte, erzielte die von den Familien Porsche und Piëch dominierte Gesellschaft einen Überschuss von 902 Mill. Euro nach 370 Mill. Euro im gleichen Dreimonatsabschnitt 2024. Dadurch dämmte die Porsche SE den Gewinneinbruch nach neun Monaten auf 1,24 Mrd. Euro (-50%) ein.

Grund für den Dämpfer bei der Holding war ein Nettoverlust von 1,1 Mrd. Euro zum Jahresauftaktquartal aufgrund seinerzeit erneuter Abschreibungen auf die Anteile an der Porsche AG (25% der Stimmrechte) und an VW (53,3%). Zur Erinnerung: 2024 sorgten Abschreibungen auf die beiden Kernbeteiligungen bei der Porsche SE für ein Jahresdefizit von 20 Mrd. Euro.

Erneute Abschreibungen auf Edelmarke

Das Gewinnplus im dritten Quartal der Porsche SE lässt sich aus den Zahlenwerken des ersten Halbjahres und nach neun Monaten ermitteln. Wie die Porsche AG weist die Porsche SE im Zwischenbericht zum 30. September die Daten des dritten Quartals nicht gesondert aus.

Ursache für den Ergebnissprung in den Sommermonaten Juli bis September war ein abermaliger Werthaltigkeitstest zum Quartalsende, wie aus dem Zwischenbericht hervorgeht. Demnach stiegen zwar die Lasten durch den kriselnden Sportwagenbauer im dritten Abschnitt weiter an, wurden aber durch Aufholeffekte beim VW-Anteil deutlich überkompensiert.

Die Porsche SE berichtete, dass nach neun Monaten Abschreibungen auf den Anteil an der Porsche AG von 1,2 Mrd. Euro anfielen. Vergleich man das mit dem Wert der ersten sechs Monate (827 Mill. Euro), betrugen also die Wertberichtigungen im dritten Quartal auf das Paket am Sportwagenbauer rund 370 Mill. Euro.

Hohe Zuschreibungen bei VW

In Bezug auf den VW-Anteil verbuchte die Porsche SE nach neun Monaten hingegen einen Ertrag von 0,9 Mrd. Euro. Mit Blick auf die Wertzuschreibungen nach sechs Monaten von 55 Mill. Euro fielen also im dritten Dreimonatsabschnitt Zuschreibungen von ungefähr 845 Mill. Euro auf das VW-Paket an.

Dieser Bewertungsschub trug wesentlich dazu bei, dass das Beteiligungsergebnis der Porsche SE im dritten Quartal auf 956 (i.V. 452) Mill. Euro zulegte. Nach neun Monaten verzeichnete die Holding bei dieser Erfolgsposition 1,5 (i.V. 2,7) Mrd. Euro.

Geringerer Kapitalanteil

Die Anleger reagierten wohlwollend auf den Quartalsbericht. Die Aktie der Porsche SE legte um 0,8% auf 36,07 Euro zu.

Dass die Porsche SE im dritten Quartal relativ glimpflich davonkam, liegt an der Tatsache, dass ihre Beteiligung an der Porsche AG deutlich geringer ist als diejenige von VW. Der Dax-Riese hält 75,4% des Grundkapitals (Vorzüge und Stämme) der Edelschmiede aus Stuttgart-Zuffenhausen. Der Kapitalanteil der Porsche SE beträgt 12,5%. Der Rest ist im Streubesitz.