cru Düsseldorf – Die Deutsche Post baut ihre Modellpalette an Elektro-Transportern mit Hilfe des amerikanischen Autokonzerns Ford aus. Nach dem Erfolg der Post-Tochter “Streetscooter” mit ihrem gleichnamigen kleineren Paketwagen wollen die beiden Unternehmen nun zusammen einen größeren Elektro-Lieferwagen bauen. Das teilte die Post am Mittwoch mit. Für den neuen Lieferwagen werde ein Ford-Transit-Fahrgestell mit einem Batterieantrieb nach Vorgaben der Post ausgestattet, hieß es. Die Produktion solle bereits im Juli 2017 beginnen. Bis Ende 2018 will die Post mindestens 2 500 Fahrzeuge des Typs im innerstädtischen Lieferverkehr einsetzen.Der Bonner Konzern übernehme bei Streetscooter Montage und Vertrieb der neuen Fahrzeuge, sagte ein Ford-Sprecher. Von dem Streetscooter, der bereits im Einsatz ist, will die Post künftig bis zu 20 000 Exemplare pro Jahr bauen. Mit diesem Volumen steigt das Gemeinschaftsprojekt nach Angaben des Konzerns zum größten Produzenten batterieelektrischer mittelschwerer Lieferfahrzeuge in Europa auf. Start-up der RWTH AachenDie Firma war 2010 als Start-up-Unternehmen aus dem Umfeld der Universität RWTH Aachen gegründet worden und wurde im Dezember 2014 von der Post übernommen. Initiiert wurde das Unternehmen von Achim Kampker, einem Professor für Produktionsmanagement in Aachen. Er setzte dafür auf die Beteiligung eines Netzwerks überwiegend mittelständischer Zulieferer, die ihre Expertise als Gründungskapital einbrachten.Zuletzt hatten drohende Fahrverbote für Dieselautos in mehreren Städten bei Dieselfahrern für Unruhe gesorgt. In Aachen wurden unter anderem daraufhin Elektro-Fahrzeuge entwickelt, die zunächst speziell auf die Bedürfnisse der Zusteller der Post zugeschnitten waren. Das entsprechende Nutzfahrzeug wurde 2012 vorgestellt, seit 2014 ist es bei der Post im Flottentest.Im Dezember 2014 hatte die Post sich dann alle Anteile der Streetscooter GmbH gesichert. Mittelfristig will die Post ihre gesamte Brief- und Paketzustellflotte von knapp 50 000 Fahrzeugen durch Elektro-Wagen ersetzen. Sie sollen mit Strom aus Sonne und Wind betrieben werden.—– Wertberichtigt Seite 8