Probleme nicht gelöst
Patrick Drahi versucht es mit einem weiteren Befreiungsschlag. Die geplante Aufspaltung der Europa- und Amerika-Aktivitäten von Altice dürfte vor allem der US-Einheit an der Börse Aufwind geben, denn sie wurde dort bisher von den Schwierigkeiten der europäischen Aktivitäten belastet. Die großangelegte Restrukturierung dürfte zudem eine Etappe hin zu weiteren Verkäufen oder Fusionen sein. Die eigentlichen Probleme, nämlich die hohe Verschuldung von fast 50 Mrd. Euro und der Kundenschwund bei der wichtigsten europäischen Tochter SFR, werden durch die Abspaltung jedoch nicht gelöst. Altice Europe oder zumindest Teile davon könnten dadurch noch leichter ins Visier anderer Telekomanbieter aus Frankreich geraten, die versuchen könnten, sich die Einheit oder Teile davon einzuverleiben. Drahi hat mit dem angekündigten Schritt die Märkte beruhigt, doch welche Hintergedanken er dabei verfolgt, dürfte sich erst in den nächsten Monaten zeigen. Denn bei der Aufspaltung und dem damit verbundenen Verschieben von Finanzwerten allein dürfte es nicht bleiben.wü