Konsumgüter

Procter mit starkem Quartal, aber Vorsicht beim Jahresziel

Der starke Dollar bremst den größten Konsumgüterkonzern der Welt. Trotzdem gelang ein Start ins neue Geschäftsjahr über den Erwartungen. Für Henkel und Beiersdorf ist das die Benchmark.

Procter mit starkem Quartal, aber Vorsicht beim Jahresziel

ak Köln

Zum Start in die Quartalssaison hat der Weltmarktführer die Markterwartungen übertroffen. Der Konsumgüterriese Procter&Gamble setzte am Mittwoch die Benchmark für die Branche. Umsatz und Ergebnis des Pampers-Produzenten entwickelten sich etwas besser als von Analysten prognostiziert. Die Erlöse legten um 1% auf 20,6 Mrd. Dollar zu, das Ergebnis je Aktie sank um 2% auf 1,57 Dollar.

Erheblicher Gegenwind kam durch die Währungskurse. Der starke Dollar macht dem Konzern aus Cincinnati zu schaffen und hatte den Angaben zufolge einen negativen Einfluss von 6 Prozentpunkten auf die Umsatzentwicklung. Die erwarteten Belastungen aus gestiegenen Rohstoff- und Logistikkosten sowie negativen Währungseffekten im Gesamtjahr summieren sich jetzt auf 3,9 Mrd. Dollar nach Steuern. Das sind 600 Mill. Dollar mehr als bislang. Die Ergebnisbelastung je Aktie bezifferte der Konzern auf 1,57 Dollar. Aus diesem Grund wird Procter & Gamble auch bei der Prognose einen Tick vorsichtiger. Der Gewinn je Aktie dürfte eher nur am unteren Ende der erwarteten 5,81 bis 6,04 Dollar im laufenden Geschäftsjahr (30. Juni) landen.

Der Konzern bestätigte aber sein Ziel, organisch zwischen 3 und 5% zuzulegen. Im ersten Quartal waren es 7%. Die Steigerung ging ausschließlich auf Preisaufschläge zu­rück. Das verkaufte Volumen sank um 3%. Das schwächste organische Wachstum wies mit 4% das Beauty-Geschäft auf, während Health Care sowie Fabric & Home Care doppelt so stark zulegten.

Die Inflation dürfte ähnliche Effekte auch bei den Konkurrenten hervorrufen, die in den kommenden Wochen ihre Quartalsmeldungen präsentieren. Die deutschen Konsumgüterkonzerne Beiersdorf und Henkel legen am 27. Oktober bzw. 8. November Zahlen vor, allerdings berichten sie nach neun Monaten nur Umsatzzahlen. Der starke Dollar könnte bei den in Euro abrechnenden europäischen Branchengrößen eher zu positiven Währungseffekten führen.

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