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ProSieben verkauft Wetter.com an Funke

Der Münchner Fernsehkonzern ProSiebenSat.1 verkauft sein Online-Portal Wetter.com an die Funke Mediengruppe. Unter der italienischen Holding MFE-MediaForEurope will ProSieben den „Fokus aufs Kerngeschäft Entertainment verstärken“ .

ProSieben verkauft Wetter.com an Funke

ProSieben verkauft Wetter.com an Funke

Reuters Berlin

ProSiebenSat.1 setzt unter seinem neuen Eigner MFE den Verkauf von Randgeschäften fort und veräußert das Online-Portal wetter.com an die Funke Mediengruppe. Die Transaktion ist als Asset-Deal strukturiert, so dass die Belegschaft der Wetter-Plattform im Zuge eines Betriebsübergangs an den neuen Eigentümer überführt wird, wie der bayerische Fernsehkonzern am Montag mitteilte. Der Preis belaufe sich auf einen mittleren zweistelligen Millionen-Euro-Betrag, erfuhr die Nachrichtenagentur Reuters von einer mit der Sache vertrauten Person. Der Verkauf dürfte im ersten Quartal 2026 abgeschlossen werden.

„ProSiebenSat.1 verstärkt damit seinen strategischen Fokus auf das Kerngeschäft Entertainment und führt sein aktives Portfoliomanagement konsequent fort, um aus Verkäufen von Beteiligungen Wert für den gesamten Konzern zu schaffen“, erklärte ProSiebenSat.1. Funke erweitere derweil mit dem Kauf sein Digitalportfolio und stelle sich breiter auf.

Wetter.com wurde 2000 als Wetterportal von ProSiebenSat.1 als Medienpartner mitgegründet, 2014 vollständig vom Konzern übernommen und in seine Digitalsparte integriert. Heute ist wetter.com mit Standorten in Konstanz, Berlin und München nach Konzernangaben eine der beiden führenden Plattformen unter den Online-Wetterportalen im deutschsprachigen Raum und europaweit. Die Plattform habe ihre internationale Präsenz ausgebaut und sei unter länderspezifischen Domains wie tiempo.es und weather24.com mittlerweile in 15 europäischen Märkten aktiv.

Die italienische Holding MFE-MediaForEurope der Berlusconi-Familie hält nach einem Übernahmeangebot gut 75% an ProSiebenSat.1. Die Italiener wollen Kosten senken, das Unternehmen verschlanken und voll auf TV und Unterhaltung trimmen. Damit dürften bald auch weitere Randgeschäfte wie Beteiligungen an E-Commerce-Firmen zum Verkauf stehen.