Proteste in Hongkong lassen Hermès kalt

Luxusgüterkonzern bleibt hochrentabel

Proteste in Hongkong lassen Hermès kalt

wü Paris – Hermès hat im ersten Halbjahr von der ungebrochen starken Nachfrage in China und dem Erfolg seiner Lederwarensparte profitiert. Der französische Luxusgüterhersteller konnte deshalb trotz der Proteste in Hongkong sowie ungünstiger Wechselkurse stark zulegen und seine Rentabilität auf einem hohen Niveau nahe dem ein Jahr zuvor verbuchten Rekord halten. Der für seine Kelly-Handtaschen bekannte Konzern vermeldet eine operative Marge von 34,8 %. Im Vorjahreszeitraum hatte sie 34,0 % betragen.Das laufende operative Ergebnis verbesserte sich von 996 Mill. Euro auf 1,14 Mrd. Euro. Unter dem Strich verdiente Hermès mit 754 Mill. Euro 7 % mehr. Analysten hatten im Schnitt 745 bis 775 Mill. Euro erwartet. Der Umsatz legte im Vergleich zur Vorjahreszeit um 14,7 % auf 1,67 Mrd. Euro zu. Der Luxusgüterkonzern bestätigte jetzt seine mittelfristigen Ziele. Trotz zunehmender wirtschaftlicher, geo- und währungspolitischer Unsicherheiten bleibe man bei dem ambitionierten Ziel für das Umsatzwachstum bei konstanten Wechselkursen, erklärte Hermès.Trotz der Proteste in Hongkong bleibt Finanzchef Eric du Halgouet optimistisch für das Wachstum in China. Ein etwas stärkeres Wachstum im chinesischen Festland helfe, die Auswirkungen der Proteste auszugleichen, sagte er während einer Telefonkonferenz. Die Tendenzen in China inklusive Hongkong und Macao seien im Juli und im August im Einklang mit denen des ersten und des zweiten Quartals geblieben. Im Heimatmarkt Frankreich wiederum habe sich in diesem Zeitraum die bereits im zweiten Quartal beobachtete Erholung bestätigt.Trotz der soliden Ergebnisse gab die Hermès-Aktie Mittwoch an der Börse von Paris um 0,6 % auf 636,20 Euro nach, während der CAC 40 um 0,4% zulegte. Der Markt habe gute Ergebnisse erwartet und diese deshalb bereits in den Preis eingespeist, meint Analyst Luca Solca von Bernstein.