PSA und Fiat Chrysler beschließen Fusion

Zusammenschluss in 12 bis 15 Monaten erwartet

PSA und Fiat Chrysler beschließen Fusion

bl/wü Mailand/ Paris – Die französische Opel-Mutter PSA und Fiat Chrysler (FCA) haben ihre Ende Oktober in Aussicht gestellte Fusion offiziell besiegelt. Durch den Zusammenschluss, der in den nächsten zwölf bis 15 Monaten umgesetzt werden soll, entsteht weltweit die neue Nummer 4 der Branche nach Volkswagen, Renault/Nissan/Mitsubishi und Toyota mit einem Absatz von zusammen 8,7 Millionen Fahrzeugen. Vom Umsatz her wird die neue Gruppe, die mit einer Marktkapitalisierung von rund 41,6 Mrd. Euro an der Börse mehr wiegen wird als Ford, mit fast 170 Mrd. Euro die Nummer 3. Sie wird 46 % ihres Umsatzes in Europa und 43 % in Nordamerika erzielen, wo FCA stark ist. PSA ist dafür in Europa stärker, genau wie bei der Entwicklung von Hybrid- und Batterie-Fahrzeugen.Das Brautpaar will mit dem Zusammengehen Synergien von jährlich 3,7 Mrd. Euro erzielen, ohne Werke zu schließen. Die Fusion sei “eine hervorragende Gelegenheit, eine stärkere Position in der Automobilindustrie” einzunehmen, erklärte PSA-Chef Carlos Tavares, der auch die künftige Gruppe leiten soll. Natürlich werde der Zusammenschluss nicht einfach werden, räumte er ein. “Aber wir mögen Herausforderungen.” FCA-Verwaltungsratschef John Elkann, der Ururenkel von FiatGründer Giovanni Agnelli senior, übernimmt den Vorsitz des Kontrollorgans des künftigen Autoriesen.Die Agnelli-Holding Exor wird 14,5% an der neuen Muttergesellschaft mit Sitz in den Niederlanden halten, die staatliche französische Investmentbank Bpifrance und die Familie Peugeot je 6,1 %. Der dritte PSA-Großaktionär Dongfeng wird einen Teil seiner Beteiligung an den französischen Autobauer verkaufen, so dass die Beteiligung der Chinesen an der fusionierten Gruppe nur 4,5 % betragen wird. Damit reagiert das Brautpaar auf die Bedenken der US-Administration. Die fusionierte Gruppe, deren Namen noch nicht feststeht, soll an den Börsen von Paris, Mailand und New York gelistet werden. FCA und PSA und ihre Großaktionäre sollen je fünf Mitglieder des Verwaltungsrates nominieren dürfen, dem auch Tavares angehören wird. – Nebenstehender Kommentar Bericht Seite 7