Puma hat einen Lauf

Prognose für dieses Jahr erhöht - Überproportionaler Ergebnisanstieg im ersten Quartal

Puma hat einen Lauf

jh München – Nach einem starken Start in dieses Jahr hat Puma am Tag der Hauptversammlung die Prognose für 2017 nach oben geschraubt. Der Sportartikelkonzern erwartet nun einen Anstieg des währungsbereinigten Umsatzes um einen niedrigen zweistelligen Prozentwert. Bisher sollte es ein hoher einstelliger sein.Puma zieht so mit Adidas gleich: Der größere Nachbar in Herzogenaurach bei Nürnberg rechnet mit einem Plus von 11 bis 13 %. Auf der Ertragsseite hat Puma nach schwächeren Jahren und wegen der Neuordnung des Geschäfts noch großen Nachholbedarf. Für dieses Jahr sagt der Vorstand jetzt ein Ergebnis vor Zinsen und Steuern (Ebit) von 185 Mill. bis 200 Mill. Euro voraus – nach bisher 170 Mill. bis 190 Mill. Euro. Im vergangenen Jahr erzielte Puma einen Umsatz von 3,6 Mrd. Euro, ein Ebit von 128 Mill. Euro und ein Nettoergebnis von 62 Mill. Euro. Die dritte dieser Kennziffern soll in diesem Jahr laut Prognose deutlich steigen.Für die ersten drei Monate 2017 meldete Puma nach vorläufigen Zahlen einen Anstieg des währungsbereinigten Umsatzes um 15 % auf gut 1 Mrd. Euro. Das Ebit erhöhte sich um 70 % auf rund 70 Mill. Euro.Der Kurs der Puma-Aktie sprang am Mittwoch in der Spitze um 9,3 % auf den höchsten Stand seit zehn Jahren. Der Schlusskurs lag mit 340,25 Euro 9,1 % über dem Wert des Vortages. Weit weg vom BestwertAus der Prognose für dieses Jahr ergibt sich eine erwartete Ebit-Marge von 4,5 bis 5 %. Vom Tiefstand 2015 bei 2,8 % war sie im vergangenen Jahr auf 3,5 % gestiegen. Im Vergleich mit den Konkurrenten Nike, Adidas und Under Armour liegt Puma weit zurück – und noch weiter hinter dem eigenen Spitzenwert von 23,5 % im Jahr 2004. Zweistellig war die Marge zuletzt 2011.Bjørn Gulden, der seit Mitte 2013 als Vorstandsvorsitzender Puma neu ordnet, begründete die gute Entwicklung in den ersten drei Monaten dieses Jahres nicht – wegen der Schweigepflicht vor Veröffentlichung der Quartalszahlen in zwei Wochen. Wie im vergangenen Jahr dürfte das Unternehmen in großen Märkten wie Deutschland, China und den USA weiterhin kräftig wachsen. Zudem profitierte Puma zuletzt von höheren Verkaufspreisen und einem günstigeren Einkauf.Aktienanalyst Andreas Riemann von der Commerzbank vermutet, das Geschäft in Europa sei besser als erwartet gelaufen. Konzernumsatz und -ergebnis im ersten Quartal hätten die durchschnittlichen Prognosen übertroffen. Die Commerzbank beurteilt die Chancen für einen weiteren Anstieg des Aktienkurses allerdings skeptisch, erhöhte das Ziel von 275 auf 315 Euro und empfiehlt, den Titel zu halten.Zuzanna Pusz von der Berenberg Bank weist auf den Erfolg neuer Produkte und Skaleneffekte dank der wachsenden Absatzmenge hin. Zudem seien ungünstige Währungseffekte weggefallen. Diese Treiber für eine steigende Bruttomarge würden die relativ hohen Marketingausgaben mehr als ausgleichen. Puma sei auf gutem Weg, um zu einer normaleren Profitabilität zurückzukehren. Pusz steckte schon am Tag, bevor Puma die Prognose erhöhte, ein Kursziel von 335 Euro und rät zum Kauf der Aktie. Höhere DividendeDie Beschlüsse der Hauptversammlung am Mittwoch waren reine Formsache. Der französische Mode- konzern Kering mit Marken wie Gucci und Brioni besitzt 86 % der Anteile an Puma. Für 2016 erhalten Kering und die anderen Eigner eine Dividende von 75 Cent je Aktie – nach 50 Cent fürs Vorjahr. Kering war vor zehn Jahren mit einem Anteil von 27 % eingestiegen und kam nach einer Übernahmeofferte auf 62 %.—– Wertberichtigt Seite 6