Sportartikelhersteller

Puma stellt höhere Prognose in Aussicht

Noch belasten hohe Rabatte und gestiegene Kosten die Geschäftszahlen. Aber für das zweite Halbjahr stellt Puma eine Anhebung der Prognose in Aussicht. Den Anlegern gefällt das.

Puma stellt höhere Prognose in Aussicht

Der Sportartikelhersteller Puma hat nach einem starken Umsatzwachstum im zweiten Quartal seinen Ausblick für das laufende Jahr bekräftigt, jedoch Luft nach oben gelassen. So stellte das Unternehmen am Mittwoch bei der Veröffentlichung seiner Quartalszahlen eine Erhöhung der Prognose in Aussicht, “sollten sich die Geschäfte im dritten Quartal weiter positiv entwickeln”. Die Ergebnisse werden unterdessen vorerst weiter durch hohe Rabatte und gestiegene Kosten belastet. Bei den überhängigen Lagerbeständen zeichnet sich hingegen eine Normalisierung ab.

Die Aktie des Unternehmens war zuletzt mit plus 2,3% einer der größten Gewinner im MDax. Sie knüpfte damit an die Anfang Juni begonnene Erholungsrally an. “Das Unternehmen bleibt auf dem Weg zum Erreichen der Jahresziele”, schrieb Analyst Adam Cochrane von der Deutschen Bank. Nach den Zahlen des Wettbewerbers Adidas sei es gut zu sehen, dass Puma beim Umsatz besser als erwartet abgeschnitten habe, auch wenn das teilweise Preisnachlässen geschuldet sei. Der Sportartikelhersteller habe ein beeindruckendes Umsatzwachstum aus eigener Kraft vorgelegt, notierte auch Jefferies-Analyst James Grzinic.

Puma-Chef Freundt blickt von “Quartal zu Quartal”

Puma-Chef Arne Freundt kündigte in einer Telefonkonferenz eine Überprüfung sowohl der Umsatz- als auch der Ergebnisprognose an, verwies jedoch auf das volatile Marktumfeld. So blicke das Unternehmen von “Quartal zu Quartal”. Jedoch habe sich die Lage in den drei Monaten bis Ende Juni aufgehellt. Vor allem beim Umsatz liegt Puma zum Halbjahr bislang über den erwarteten Wachstumsraten. Zunächst geht das Unternehmen jedoch weiter von einem währungsbereinigten Umsatzwachstum im hohen einstelligen Prozentbereich sowie einem Ergebnis vor Zinsen und Steuern (Ebit) von 590 bis 670 Mill. Euro aus.

Im zweiten Quartal stiegen die Erlöse um knapp 6% auf 2,1 Mrd. Euro. Währungsbereinigt lag das Wachstum bei gut 11%. Treiber waren die Region EMEA sowie die anhaltende Erholung im Großraum China, in dem die Umsätze währungsbereinigt um mehr als ein Drittel stiegen. In Nordamerika sanken die Erlöse jedoch. Hier verwies Puma auf ein schwieriges makroökonomisches Umfeld und eine starke Konzentration auf einen durch Rabatte geprägten Großhandel. Freundt kündigte hier eine künftig stärkere Kontrolle an.

Das Ergebnis vor Zinsen und Steuern (Ebit) sank um gut ein Fünftel auf 115 Mill. Euro, hier belasteten anhaltende Rabatte zur Senkung der hohen Lagerbestände, höhere Beschaffungspreise sowie Frachtkosten und negative Währungseffekte. Unter dem Strich verdiente Puma mit 55 Mill. Euro mehr als ein Drittel weniger als ein Jahr zuvor.

Die Vorräte stiegen leicht, kehrten aber Puma zufolge auf ein “normalisiertes” Niveau zurück. Auch Nike hatte zuletzt von einer Entspannung in dem Bereich berichtet. Die Sportartikelindustrie kämpfte zuletzt mit hohen Lagerbeständen, die sie zum Teil nur durch Rabatte abbauen kann. Im vergangenen Jahr hatten die Händler als Folge der Lieferkettenprobleme in erheblichem Umfang zusätzlich Produkte geordert, um die damals noch hohe Nachfrage bedienen zu können. Die Verbraucher hielten sich dann jedoch im Zuge der steigenden Inflation mit Käufen zunächst zurück.