PwC hat das Mandat zur Siemens-Abschlussprüfung ge­wonnen. Der Prüfungsausschuss des Aufsichtsrats e­mpfehle die Bestellung erstmals für das Geschäftsjahr 2023/2024, teilte der Konzern mit. Siemens hat für die Abschlussprüfung im vergangenen Geschäftsjahr und damit im ersten Jahr nach der Börsennotierung von Siemens Energy 37,6 Mill. Euro ausgegeben. Hinzu kamen andere Bestätigungsleistungen in Höhe von 3,9 Mill. Euro. Im Turnus zuvor waren für die Abschlussprüfung inklusive des Energiegeschäfts 58,1 Mill. Euro überwiesen worden. Andere Beratungsleistungen addierten sich auf 10,4 Mill. Euro.

Finanzvorstand Ralf Thomas hatte bereits mehrfach darauf hingewiesen, dass das im Jahr 2021 verabschiedete Gesetz zur Stärkung der Finanzmarktintegrität die Möglichkeit zur Wiederbestellung auf zehn Jahre beschränkt – und damit die schon wesentlich länger prüfende EY nach der gesetzlich vorgesehenen Übergangsfrist von zwei Jahren nicht mehr beauftragt werden kann. Thomas hatte dem Unternehmen EY, das seit der Pleite des von ihm geprüften Zahlungsdienstleisters Wirecard vielerorts angegriffen wird, mehrfach exzellente Arbeit für Siemens bescheinigt. „Für mich ist nicht erkennbar, dass das EY-Team, das bei Siemens seit vielen Jahren einen guten Job macht, in irgendeiner Form Defizite haben könnte“, sagte er im Interview der Börsen-Zeitung schon im Jahr 2020 (vgl. BZ vom 4.7.2020).

„Insgesamt legte PwC das attraktivste Angebot in einem umfassenden Bieterverfahren vor“, lässt sich Aufsichtsratsmitglied und Prüfungsausschuss-Vorsitzender Werner Brandt in der Pressemitteilung zitieren. PwC habe einen klaren Fokus auf Qualität und einen innovativen Digitalisierungsansatz sowie ein hohes Maß an Fach- und Branchenwissen im Prüfungsteam demon­striert. Die Aktionäre werden auf der Hauptversammlung 2024 über die Entscheidung abstimmen. Das Prüfungsmandat ist den Siemens-Anteilseignern jährlich zur Verlängerung vorzulegen. Dies ist maximal bis einschließlich des Geschäftsjahres 2032/2033 möglich.