IT-Dienstleister

QBeyond macht Abstriche in der Planung

Der IT-Dienstleister QBeyond muss zurückrudern. Bestenfalls der untere Rand der Zielspannen für Umsatz und operatives Ergebnis werde im laufenden Turnus erreicht.

QBeyond macht Abstriche in der Planung

ab Köln – Einmal mehr hat QBeyond die Investoren enttäuscht. Hatte sich der IT-Dienstleister im April noch mit stolzen Wachstumszielen aus dem Fenster gelehnt – untermauert mit vollen Auftragsbüchern –, wird im laufenden Turnus bestenfalls der Rand der vorgegebenen Spanne für Umsatz und operatives Ergebnis (Ebitda) erreicht. Ursächlich dafür ist die Zurückhaltung der Kunden, die sich durch alle Geschäftsfelder zieht, wie die Kölner bei der Vorlage des Zwischenberichts erläutern. Demnach dürfte der Umsatz bei etwa 180 Mill. Euro landen und das Ebitda bei 8 Mill. Euro.

Zwar konnte der Umsatz trotz des von drohender Rezession und Inflation gekennzeichneten Umfelds im zweiten Quartal um 8 % auf 42 Mill. Euro ausgebaut werden und auch das operative Ergebnis vor Abschreibungen erhöhte sich auf 1,4 (i.V. 1,2) Mill. Euro. Damit blieben die Zuwächse jedoch unter den ur­sprünglichen Erwartungen. Der Auftragseingang belief sich im ersten Halbjahr auf 106 Mill. Euro nach 116 Mill. Euro im Vorjahr.

Der Vorstand habe ein Maßnahmenpaket mit vier Schwerpunkten ausgearbeitet, um neue Wachstumsimpulse zu setzen und sich zugleich für den Fall einer länger anhaltenden Rezession zu wappnen. So will QBeyond im Segment SAP die Marktausrichtung anpassen, sich im noch jungen Geschäft mit Software-as-a-Service (SaaS) auf marktgängige Produkte konzentrieren. Daneben soll das Kosten- und Liquiditätsmanagement optimiert und die Vertriebsstrategie mit Blick auf Cross- und Upselling geschärft werden.

Zugleich macht QBeyond auch Abstriche bei den sogenannten Fokusbranchen. Konzentrieren werde man sich künftig auf Handel, Logistik und produzierendes Gewerbe. Gestrichen wird dagegen die Energiebranche, die massiv von den Folgen des Ukraine-Kriegs betroffen ist. Dort werde der IT-Modernisierung derzeit keine Priorität eingeräumt, begründet QBeyond. Vor diesem Hintergrund werde auch die im April in dieser Branche avisierte Akquisition nicht vorgenommen. Diese etwaige Übernahme sei Teil der Planung gewesen, heißt es.

Nun ruhen alle Hoffnungen auf dem zweiten Quartal, auch wenn der Start nach den Angaben schwächer ausfiel als geplant. Gemäß der Planung kalkulieren die Kölner dabei mit zweistelligen Zuwächsen im Cloud-Geschäft, einer deutlichen Steigerung der SaaS-Umsätze sowie der Überwindung der Pandemiefolgen im SAP-Segment.

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