Qiagen rutscht tief in Verlustzone

Jahresende fällt besser aus als erwartet - Gedämpfter Ausblick

Qiagen rutscht tief in Verlustzone

ak Düsseldorf – Das Scheitern des Laborautomaten und einstigen Hoffnungsträgers GeneReader hat Qiagen 2019 tief in die roten Zahlen geführt. Der Biotechkonzern meldete am Mittwoch einen Jahresfehlbetrag von 41,5 Mill. Dollar. Allerdings hatten Investoren offensichtlich Schlimmeres erwartet. Die Aktie haussierte und legte um bis zu 8 % zu. Die Zahlen für das Schlussquartal dürften die Anleger ein wenig versöhnt haben. Im vierten Quartal übertraf Qiagen die Prognose für das bereinigte Ergebnis je Aktie. Es legte um 20 % auf 0,48 Dollar zu.Die Wachstumsaussichten für 2020 sind bescheiden. Qiagen prognostiziert ein währungsbereinigtes Umsatzplus zwischen 3 und 4 %. Das ist noch einen Tick weniger als die 4 %, die der Konzern im vergangenen Krisenjahr geschafft hat. Für das erste Quartal geht der Vorstand nur von einem Wachstum von 2 bis 3 % aus. Die Probleme des vergangenen Jahres wirken nach.Die Entscheidung, die Weiterentwicklung des GeneReader einzustellen, hat bei Qiagen 2019 nach eigenen Angaben Kosten von rund 300 Mill. Dollar verursacht. Für 2020 sollen in der ersten Jahreshälfte nochmals 20 Mill. Dollar anfallen. Der um Währungs- und Einmaleffekte bereinigte Gewinn je Aktie soll im angelaufenen Jahr bei 1,52 bis 1,54 Dollar landen.Neue Hoffnung setzt Qiagen in einen neuen Analyseautomaten für digitale PCR-Technologie, der Mitte des Jahres auf den Markt kommen soll. Es gebe schon ernsthafte Absichtsbekundungen für mehr als 500 Geräte, und die ersten Bestellungen von großen US-Kunden seien bereits eingegangen.Durch den Ausbruch des neuen Coronavirus könnte das Geschäft von Qiagen angekurbelt werden. Interims-Chef Thierry Bernard, der seit der abrupten Trennung vom langjährigen CEO Peer Schatz den Konzern führt, sprach in einer Mitteilung von mehr Nachfrage nach Instrumenten und Verbrauchsmaterialien für die Untersuchung von Infektionskrankheiten auf das Coronavirus. Auch Qiagen sei bei der Testentwicklung aktiv.Auf der anderen Seite bedroht die Epidemie das Geschäft des Konzerns in China. Auf dem Markt hatte Qiagen bereits im vergangenen Jahr Probleme. Bernard wollte sich auf Prognosen in Bezug auf die Auswirkungen des Coronavirus im Saldo nicht einlassen. Es sei noch zu früh.