Raffineriemarge von Exxon bricht ein
md Frankfurt – Der Gewinn des US-Ölriesen ExxonMobil – mit einem Börsenwert von 395 Mrd. Dollar einer der schwersten Konzerne der Welt – ist im dritten Quartal im Vergleich zum Vorjahr deutlich gefallen. Der Periodenüberschuss sank den Angaben zufolge um 18 % auf 7,87 Mrd. Dollar. Allerdings hatten Analysten mit einem noch stärkeren Rückgang gerechnet. Heruntergebrochen auf eine Aktie ergab sich nämlich ein Gewinn von 1,79 (i. V. 2,09) Dollar, der sich an der Konsensschätzung von 1,77 Dollar misst. Der Umsatz gab gegenüber 2012 von 115,1 auf 112,4 Mrd. Dollar nach.Sorgen bereitet vor allem das Raffineriegeschäft, das mit den Zahlen aus Marketing und Vertrieb (“Esso”) zusammenfließt und unter der Position “Downstream” ausgewiesen wird. Hier brach der Nettogewinn im abgelaufenen Quartal auf knapp 0,6 Mrd. Dollar nach fast 3,2 Mrd. im Vorjahr ein. Der Gewinn pro Barrel (159 Liter) in der Weiterverarbeitung von Rohöl zu Kraftstoff sei im Vergleich zur Vorjahreszeit um 43 % auf 17,54 Dollar gefallen und damit erstmals seit 2010 unter die Marke von 20 Dollar.ExxonMobil rechnet in diesem Jahr wegen nicht mehr so ergiebiger Förderprojekte mit einem Produktionsrückgang von 1 %. Bis 2017 soll es dann wieder um 3 % nach oben gehen. Um dieses Ziel zu erreichen, versucht ExxonMobil neue, immer entferntere – und kostspieligere – Quellen zu erschließen. Parallel stagniert in den USA die Ölnachfrage, unter anderem wegen des Booms in der Gasförderung, die durch das umstrittene, aber in den Staaten stark eingesetzte Fracking enorm zunahm.Die Produktion lag im dritten Quartal bei 4,02 (3,96) Millionen Barrel Öläquivalente pro Tag (koebd) und nach neun Monaten bei 4,16 (4,22), wobei 6 Millionen Kubikfuß Gas 1000 Barrel Öläquivalente entsprechen. Gewinn legt kräftig zuDagegen legte der Nettogewinn des Wettbewerbers ConocoPhillips, an der Börse 90 Mrd. Dollar schwer, vor allem wegen zahlreicher Verkäufe von Geschäftsteilen im Ausland um fast 40 % auf 2,48 Mrd. Dollar zu. Aber auch darum bereinigt wurde noch ein Zuwachs von 6 % auf 1,82 Mrd. Dollar ausgewiesen. Den entsprechenden Gewinn je Aktie gab das Unternehmen mit 1,47 (1,38) Dollar an; Analysten hatten im Schnitt mit 1,44 Dollar gerechnet.ConocoPhillips, der drittgrößte US-Ölproduzent hinter Exxon und Chevron, steht zurzeit besser als die Rivalen da, weil der Konzern das Raffinerie- und Tankstellengeschäft (“Jet”) im Mai 2012 abgespalten und in das Unternehmen Phillips 66 ausgelagert hat.