Refinanzierung

RAG-Stiftung refinanziert alte Umtauschanleihe

Aus alt mach neu: Mit der Emission einer weiteren in Evonik-Aktien wandelbaren Umtauschanleihe will die RAG-Stiftung eine 2024 auslaufende Anleihe refinanzieren. Die mögliche Rückzahlung in Aktien wäre ein schlechtes Geschäft.

RAG-Stiftung refinanziert alte Umtauschanleihe

RAG-Stiftung begibt neue Umtauschanleihe

Refinanzierung alter Bonds setzt Evonik-Aktie unter Druck

ab Düsseldorf

Mit der Emission einer neuen in Evonik-Aktien wandelbaren Umtauschanleihe will die RAG-Stiftung auslaufende Papiere ersetzen. Doch die einst günstige Finanzierungsvariante hat angesichts des Kursverfalls von Evonik an Attraktivität eingebüßt. In die Vermarktung wird mit einer Wandlungsprämie zwischen 20 und 25% gegangen, das sind vorherigen Transaktionen vergleichbare Konditionen, wie mitgeteilt wird.

Kombination mit Rückkaufangebot

Allerdings muss die Stiftung, die für die Ewigkeitslasten aus dem Steinkohlebergbau aufkommt, die Anleihe im Volumen von 500 Mill. Euro inzwischen verzinsen. Unter Führung von BNP Paribas und BofA Securities wird der neue Exchangeable in einer Zinsspanne von 1,75% bis 2,25% mit einer Laufzeit bis November 2030 angeboten. Vor einem Jahr, als die RAG-Stiftung eine vergleichbare Transaktion durchführte, belief sich der Kupon auf 1,875%.

Wie im Vorjahr wird die Transaktion auch diesmal mit einem Rückkaufangebot kombiniert. Dieses erstreckt sich auf die 2024 fällige Umtauschanleihe im ausstehenden Volumen von 450 Mill. Euro sowie das im Juni 2026 fällige Papier. Bei Letzterem stehen ebenfalls 450 Mill. Euro aus, doch sollen maximal 50 Mill. Euro zurückgekauft werden. Beide Umtauschanleihen, die in den Jahren 2018 und 2020 emittiert wurden, werden nicht verzinst.

Mehrheitlich beteiligt

Zudem liegen die anfänglichen Umtauschpreise mit über 38 Euro (2024) und über 28 Euro (2026) weit über dem aktuellen Kursniveau des Chemiekonzerns von unter 18 Euro. Der Rückkauf erfolgt zu Marktpreisen, was für das 2024 fällige Papier 97% bedeutet und 94% für die 2026 auslaufende Wandelanleihe. Die Ankündigung der Stiftung setzte Evonik am Dienstag weiter unter Druck.

Wollte die Stiftung Umtauschanleihen ursprünglich nutzen, um ihre Beteiligung an Evonik schrittweise zurückzuführen, ist diese Rechnung nicht aufgegangen. Noch immer hält die Kohlestiftung mit 53% die Mehrheit an Evonik. Zwar hatten sich die Essener zuletzt die Möglichkeit einräumen lassen, die Anleihe bei Fälligkeit auch in Aktien zurückzuzahlen, doch angesichts des Kursverfalls des MDax-Werts wäre das aus Sicht der Stiftung ein schlechtes Geschäft, müssten doch weitaus mehr Aktien als geplant herausgegeben werden.

Wie die RAG mitteilt, sollen die mit der Emission eingeworbenen Mittel vornehmlich zur Refinanzierung der Rückkaufangebote genutzt werden. Als weiterer Verwendungszweck wird auf "die Erweiterung von Beteiligungen" verwiesen, zur Diversifizierung des Portfolios.

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