sp – Für Elon Musk war 2020 alles andere als ein Seuchenjahr. Klar, auch dem Gründer und CEO des US-Elektroautobauers Tesla machte die Pandemie zu schaffen, weil die Verantwortlichen in Alameda County in Kalifornien mit ihren Coronaauflagen die Produktion im Tesla-Stammwerk in Fremont durcheinanderbrachten. Musk schimpfte in den sozialen Medien über “faschistische Methoden”, prognostizierte ein Ende der Pandemie innerhalb von wenigen Wochen und hielt die US-Fabrik verbunden mit dem Hinweis offen, dass er als alleiniger Verantwortlicher für den Verstoß gegen Pandemie-Auflagen bereit sei, ins Gefängnis zu gehen. Parallel dazu hielt Musk die Behörden in Brandenburg auf Trab, wo der Konzern im neuen Jahr die erste Fabrik in Europa eröffnen will. Das allein reicht als Erklärung für die beispiellose Kursrally von Tesla kaum. Die Marktkapitalisierung lag wenige Tage vor Ultimo oberhalb von 600 Mrd. Euro und damit über dem Börsenwert von Toyota, Volkswagen und General Motors zusammen. Das private Vermögen von Musk hat sich dank milliardenschwerer Boni in Form von Aktienoptionen ebenfalls vervielfacht und liegt mit rund 150 Mrd. Dollar in der Liste der Superreichen auf Platz 2 hinter Amazon-Gründer Jeff Bezos. Den Titel des Raketenmanns hat sich Musk im zurückliegenden Jahr aber nicht nur wegen der Entwicklung seines Vermögens verdient. Denn Ende Mai gelang der ebenfalls von ihm gegründeten Raumfahrtfirma SpaceX im Auftrag der US-Weltraumbehörde Nasa die erste bemannte Mission eines privaten Unternehmens zur Internationalen Raumstation ISS. “Ich glaube, es ist etwas, worüber die Menschheit sich freuen kann und worauf sie stolz sein kann”, sagte Musk damals sichtlich gerührt. Die Firma bereitet derzeit eine weitere Finanzierungsrunde vor, in der die Bewertung von zuletzt 46 Mrd. Dollar auf nahe 100 Mrd. Dollar steigen könnte.