E-Commerce

Rakuten verkauft Aktien für knapp 2 Mrd. Euro

Japans größte E-Commerce-Gruppe Rakuten geht mit neuen Partnern und der Ausgabe neuer Aktien für 242 Mrd. Yen (1,9 Mrd. Euro) in die Offensive. Die Japan Post Holdings, noch zu zwei Drittel im Staatsbesitz, erwirbt 8,3% des Internetriesen und zahlt...

Rakuten verkauft Aktien für knapp 2 Mrd. Euro

mf Tokio

Japans größte E-Commerce-Gruppe Rakuten geht mit neuen Partnern und der Ausgabe neuer Aktien für 242 Mrd. Yen (1,9 Mrd. Euro) in die Offensive. Die Japan Post Holdings, noch zu zwei Drittel im Staatsbesitz, erwirbt 8,3% des Internetriesen und zahlt dafür 150 Mrd. Yen. Die Partnerschaft selbst wurde schon im Dezember verkündet.

Überraschend gehen Neuaktien für 65 Mrd. Yen an Chinas Online-Giganten Tencent, der sich über seine Tochter Image Frame Investment in Japan engagiert. Außerdem kauft der US-Einzelhandelsriese Walmart für 16 Mrd. Yen Anteile. Rakuten besitzt 20% der japanischen Supermarktkette Seiyu, die Walmart betreibt. An der Börse in Tokio sprangen die Rakuten-Titel um 8,6% nach oben, Japan Post Holdings stiegen 4,9%.

Nach einigen Jahren der Konsolidierung seiner globalen Aktivitäten konzentriert sich Gründer und Konzernchef Hiroshi Mikitani im Wettbewerb mit Amazon verstärkt auf den japanischen Markt. Dafür nahm die Gruppe im April 2020 Japans viertes Mobilfunknetz mit bisher 3 Millionen Nutzern in Betrieb und lancierte eine eigene Bezahl-App. Trotz eines pandemiebedingten Umsatzwachstums im vergangenen Jahr verursachten die hohen Investitionen einen Verlust von rund 900 Mill. Euro.

Die Zusammenarbeit mit der Post soll Rakuten doppelt stärken. Mikitani wird seine Mobilfunkverträge künftig über die Schalter der 24000 Postfilialen vertreiben sowie mit dem landesweiten Postzustellnetz die Logistik im E-Commerce stärken. Die Rakuten-Gruppe bietet für 100 Millionen registrierte Nutzer 70 digitale Dienstleistungen an.