Rätselhafte Immobilienpreise
Das Notenbankertreffen in Jackson Hole hatte im Herbst 2016 den Zusammenhang zwischen steigenden Zinsen und nachgebenden Immobilienbewertungen eindrucksvoll belegt. Selbst in Europa, wo es bis heute keinerlei Hinweise auf absehbar steigende Zentralbankzinsen gibt, schickte die Aussicht auf anziehende US-Zinsen die Aktien der deutschen Wohnimmobilienkonzerne vorübergehend auf Talfahrt. Seither ist die Branche bemüht, den Konnex zwischen Zinsen und Immobilienpreisen kleinzureden. Eine Korrelation zwischen niedrigen Zinsen und hohen Immobilienbewertungen lasse sich empirisch nicht belegen, ließ sich Vonovia-Finanzchef Stefan Kirsten in der Hauptversammlung vernehmen. Mehr Einfluss auf die Marktbewertungen habe die unausgewogene Angebot-Nachfrage-Situation. Auf der Hand liegt allerdings auch, dass die Nachfrage maßgeblich vom Niedrigzins getrieben wird. Doch sei’s drum, Vonovia lässt nichts anbrennen. Neben dem Buchgewinn von 2,5 Mrd. Euro stiegen die Bochumer 2016 auch zum größten Wohnungsverkäufer der Republik auf.ab