Raumfahrt-Startup erhält Aufträge von Weltraumagentur ESA
Isar Aerospace erhält Aufträge von Weltraumagentur ESA
Reuters/kro Frankfurt
Der deutsche Raketenbauer Isar Aerospace hat zwei Aufträge der Europäischen Weltraumagentur ESA erhalten. Dabei handele es sich um den ersten derartigen Vertrag mit einer privaten europäischen Weltraumfirma, teilte das Startup aus Ottobrunn bei München mit. „Diese Vereinbarungen unterstreichen das Vertrauen, das europäische Institutionen in unsere Startdienstleistungen setzen“, sagte Isar-Chef und -Mitgründer Daniel Metzler. Zum Volumen der Aufträge wollte sich eine Sprecherin auf Anfrage nicht äußern.
Isar Aerospace soll ab 2026 Satelliten der Anbieter ISISpace und Infinite Orbits in eine Umlaufbahn befördern. Die Starts sollen vom norwegischen Weltraumbahnhof Andøya Spaceport erfolgen. Die vorgesehene Rakete „Spectrum“ hatte dort erst im Frühjahr ihren ersten Testflug absolviert. Dabei flog sie rund 30 Sekunden lang, bevor sie ins Meer stürzte.
Spectrum ist 28 Meter lang und gehört damit zu den sogenannten Microlaunchern. Sie kann mit einer Nutzlast von bis zu einer Tonne kleine und mittelgroße Satelliten ins All bringen. Zum Vergleich: Die „Falcon 9“ von des US-Raumfahrtunternehmens SpaceX ist 70 Meter lang und kann bis zu 22,8 Tonnen transportieren.
Isar Aerospace zählt den Volkswagen-Großaktionär Porsche zu seinen Investoren. Die Firma ist eines von mehreren deutschen Startups, die SpaceX Konkurrenz machen wollen. In einer Fabrik im oberbayerischen Vaterstetten sollen künftig pro Jahr bis zu 40 Trägerraketen des Typs Spectrum gefertigt werden.
Vor kurzem hatte sich Isar Aerospace 150 Mill. Euro frisches Kapital in Form einer Wandelanleihe vom US-Techinvestor Eldridge gesichert. Bei dem Deal wurde die Firma mit 1 Mrd. Euro bewertet. Hinter Eldridge steht der US-Milliardär und Chelsea-Miteigentümer Todd Boehly.