WERTBERICHTIGT

Reebok zeigt Muskelschwäche

Börsen-Zeitung, 15.12.2020 "Muscle up" nennt Adidas das Fitnessprogramm für Reebok. Doch so richtig Muskeln hat die US-Marke nicht aufgebaut. Dass die Akquisition von Reebok kein Erfolg war, ist längst kein Geheimnis mehr. Die hohen Erwartungen an...

Reebok zeigt Muskelschwäche

“Muscle up” nennt Adidas das Fitnessprogramm für Reebok. Doch so richtig Muskeln hat die US-Marke nicht aufgebaut. Dass die Akquisition von Reebok kein Erfolg war, ist längst kein Geheimnis mehr. Die hohen Erwartungen an den 3,1 Mrd. Euro teuren Zukauf vor 14 Jahren haben sich bisher nie erfüllt. Der Abstand zum Branchenprimus Nike ist für Adidas, die Nummer 2, seitdem sogar gewachsen. Kasper Rorsted verordnete Reebok schon bald nach seinem Beginn als CEO von Adidas im Herbst 2016 ein hartes Training: Arbeitsplätze wurden gestrichen, der Vertrieb gestrafft, die Zahl der Verkaufsstellen reduziert. Aber die Leistungen blieben mäßig. Für 2018 meldete Rorsted ein leicht positives operatives Ergebnis. Ein Jahr später gelang das avisierte Umsatzwachstum, wenn auch nur in bescheidenem Maß. Reebok blieb und bleibt hinter der Marke Adidas zurück, auch im Corona-Jahr. Deshalb ist es für den konsequenten Rorsted logisch, einen Verkauf zu prüfen. Wie sagte er vor vier Jahren: “Wie in jeder Sportmannschaft muss jedes Mitglied zum Erfolg beitragen.”jh