Reisebranche

Reisewirtschaft rechnet für 2024 mit steigendem Umsatz

Der Reiseverband DRV geht davon aus, dass sich angesichts steigender Kosten viele Bundesbürger keine Reisen mehr leisten können. Dennoch werden für die Branche 2024 höhere Umsätze erwartet.

Reisewirtschaft rechnet für 2024 mit steigendem Umsatz

Viele Bürger können
sich keine Reisen mehr leisten

Reiseverband rechnet dennoch 2024 mit höheren Umsätzen

Reuters Berlin

Der Trend beim Reisen geht auch 2024 weiter: Die deutsche Reisebranche erwartet mehr Umsatz – wegen steigender Preise allerdings erneut mit weniger Urlaubern. Für das im November begonnene Touristikjahr 2023/24 rechnet der Deutsche Reiseverband (DRV) für den Markt der Urlaubs- und Privatreisen ab einer Übernachtung mit 4% mehr Umsatz als 2023. Zugleich erwarte man einen leichten Rückgang der Reisenden, teilte der DRV am Donnerstag mit. Bereits 2023 verreisten 15% weniger Menschen mit Veranstaltern als vor der Corona-
Pandemie.

Der Rückgang soll nun nicht mehr so stark ausfallen wie im Vorjahr, erklärte der DRV. „Offenkundig konnten sich schon 2023 viele Bundesbürger aufgrund gestiegener Kosten keine Urlaubsreise mehr leisten“, sagte DRV-Präsident Norbert Fiebig. Noch sei nicht absehbar, wie sich eine von der Bundesregierung geplante Erhöhung der Luftverkehrsteuer auf Preise und Nachfrage auswirken werde. Fiebig warnte, die Regierung dürfe das Reisen nicht noch weiter verteuern.

Mehrheit verzichtet nicht

Grund für die Zurückhaltung sind Preiserhöhungen. So kosteten Pauschalreisen laut dem Statistischen Bundesamt im November 5,3% mehr als im Vorjahresmonat und rund 17% mehr als 2020. Für 2024 rechnet der DRV mit einem „moderaten“ Preisanstieg. Zudem belasten auch das durch die Inflation teurere Tanken, Heizen und Einkaufen von Lebensmitteln viele Haushaltsbudgets.

Allgemein vermuten Fachleute laut DRV, dass pro Person und Haushalt insgesamt weniger gereist oder bei der Aufenthaltsdauer gespart wird. Die Buchungsdaten deuten darauf hin, dass Urlaubs- und Freizeitreisen in der laufenden Wintersaison stärker reduziert würden, für den Sommer aber eher eine hohe Nachfrage zu erwarten sei.

„Die Experten sind sich aber sicher, dass die Mehrheit der Bevölkerung auf das Reisen nicht verzichten wird“, betonte der DRV. Bei Flugpauschalreisen blieben Ziele in der Türkei und Griechenland einer der Wachstumstreiber. Bei Fernreisen erwartet der DRV 11% mehr Urlauber und 18% mehr Umsatz im Sommerreisehalbjahr. „Viele Fernreiseziele wie die USA, Australien, Thailand oder Indonesien haben sich nach der Corona-Pandemie erst nach und nach wieder erholt“, sagte Fiebig.

BZ+
Jetzt weiterlesen mit BZ+
4 Wochen für nur 1 € testen
Zugang zu allen Premium-Artikeln
Flexible Laufzeit, monatlich kündbar.