Logistik

Rekordgewinn für Møller-Maersk

Im Zuge der Pandemie hat der dänische Transport- und Logistikkonzern A.P. Moeller-Maersk 2021 einen Gewinnsprung auf Rekordniveau verbucht. Die Dividende steigt massiv, es wird weiter zugekauft.

Rekordgewinn für Møller-Maersk

ste Hamburg

Nach einem Gewinnsprung im zweiten Coronakrisenjahr stellt der dänische Transport- und Logistikkonzern A.P. Møller-Mærsk für den laufenden Turnus operative Ergebnisse in etwa auf dem rekordhohen Vorjahresniveau in Aussicht. Das bereinigte operative Ergebnis vor Abschreibungen (Ebitda), das sich 2021 auf gut 24 (i.V. 8,3) Mrd. Dollar fast verdreifachte, soll wieder bei rund 24 Mrd. Dollar landen. Das bereinigte operative Ergebnis nach Abschreibungen (Ebit), das sich im Berichtsjahr auf 19,8 (4,2) Mrd. Dollar mehr als vervierfachte, erwartet man in Kopenhagen bei etwa 19 Mrd. Dollar. Der freie Cashflow soll über 15 Mrd. Dollar erreichen – nach einem Anstieg auf 16,5 (4,6) Mrd. Dollar im vorigen Jahr.

Die Prognose basiert auf der Annahme, dass sich nach einer starken ersten Jahreshälfte für den Konzern die Bedingungen im dominanten Ocean-Segment mit der weltweit zweitgrößten Containerreederei Mærsk früh im Verlauf des zweiten Halbjahres normalisieren werden. Für die Ocean-Sparte wird 2022 aktuell mit einem Wachstum wie für die weltweite Containernachfrage von 2 bis 4% gerechnet. Vor allem die in einem Umfeld gestörter Lieferketten und hoher Transportnachfrage stark auf 3318 (2000) Dollar pro 40-Fuß-Container (FFE) gestiegenen Frachtraten ließen den Umsatz der Ocean-Sparte im Berichtsjahr um fast zwei Drittel auf 48,2 (29,2) Mrd. Dollar in die Höhe schnellen. Der Gesamtkonzern verbuchte einen um 55% auf 61,8 (39,7) Mrd. Dollar erhöhten Umsatz. Der bereinigte Jahresgewinn versechsfachte sich auf die neue Höchstmarke von 18,2 (3) Mrd. Dollar.

Der mehr als verdreifachte freie Cashflow ermöglicht es dem Konzern nicht nur, die Verschuldung deutlich zu reduzieren und erheblich mehr an Aktionäre auszuschütten. So wird für das Geschäftsjahr 2021 eine auf 2500 (330) dkr je Aktie steigende Dividende vorgeschlagen. Dies würde eine Ausschüttungssumme von rund 7,1 Mrd. Dollar bedeuten. Auch investiert Mærsk verstärkt in Dekarbonisierung und Wachstum in der Logistik.

Wie der Konzern am Mittwoch ebenfalls mitteilte, soll das Transportgeschäft an Land mit der Akquisition von Pilot Freight Services weiter gestärkt werden. Das in Glen Mills/Pennsylvania ansässige US-Unternehmen bietet Logistiklösungen grenzüberschreitend von der ersten bis zur letzten Meile und ist auf große und sperrige Güter im Bereich von Gewerbe- und Privatkunden in Nordamerika spezialisiert. Verkäufer von Pilot sind die New Yorker Private-Equity-Firma ATL Partners sowie Britisch Columbia Invesment Management Corporation (BCI), einer der größten institutionellen Investoren Kanadas.

Mit dem Zukauf, der frühere Akquisitionen wie Performance Team und Visible SCM ergänzen soll, werde das integrierte Logistikangebot tiefer in die Lieferkette der Kunden erweitert, so Mærsk. Mit Pilot werde man neue Dienstleistungen innerhalb des schnell wachsenden E-Commerce-Segments mit großen und sperrigen Waren bieten und Cross-Selling-Möglichkeiten ausweiten. Der Transaktionspreis wird mit 1,68 Mrd. Dollar, der Unternehmenswert nach IFRS-16-Leasingverbindlichkeiten mit 1,8 Mrd. Dollar beziffert. Das Multiple vor Synergien liegt auf Basis eines geschätzten Post-IFRS-16-Ebitda von 130 Mill. Dollar im Jahr 2021 bei dem 13,8-Fachen. Die behördliche Genehmigung der Übernahme wird im zweiten Quartal erwartet.

Die Mærsk-B-Aktie startete am Mittwoch an der Börse von Kopenhagen mit einem Abschlag von 5,6% bei 20480 dkr in den Handel, legte aber im Tagesverlauf um bis zu 7,5% auf 23320 dkr zu.

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A. P. Møller-Mærsk
Konzernzahlen nach IFRS
in Mill. Dollar20212020
Umsatz6178739740
Ebitda240368226
Ebit196744186
Periodenergebnis180332900
Ergeb. je Aktie (Dollar)941145
Operativer Cashflow220227828
Freier Cashflow165374648
Nettoverschuldung–15309232
ROIC* (%)45,39,4
Eigenkapitalquote (%)63,155,0
*) Rendite auf das investierte Kapital aus fortgeführten GeschäftenBörsen-Zeitung
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