Renault nimmt sich ehrgeizige Ziele vor

Nissan bewahrt den Autobauer vor einem Verlust

Renault nimmt sich ehrgeizige Ziele vor

wü Paris – Zahlreiche Sonderbelastungen in Höhe von insgesamt 1,3 Mrd. Euro aus Abschreibungen, Restrukturierungskosten und Rückstellungen für das beendete Iran-Geschäft haben den Nettogewinn des zweitgrößten französischen Autobauers Renault im vergangenen Jahr von 1,75 Mrd. Euro auf 586 Mill. Euro einbrechen lassen. Renault-Chef Carlos Ghosn gab sich dennoch optimistisch. So will er den Umsatz, der 2013 mit rund 41 Mrd. Euro stagnierte, bis 2017 auf 50 Mrd. Euro und die operative Marge von zuletzt 3 auf 5 % steigern.”Unsere Ziele sind ehrgeizig und realistisch”, sagte Ghosn. Eigentlich hatte er schon bei der Präsentation des Strategieplans “Drive the Change” 2011 für das zurückliegende Jahr eine operative Marge von mehr als 5 %, einen Absatz von 3 Millionen Einheiten sowie einen kumulierten operativen Cash-flow von 2 Mrd. Euro bis 2013 in Aussicht gestellt.Während er mit einem kumulierten Cash-flow von 2,5 Mrd. Euro das Ziel übertraf, konnte er die anderen Ziele nicht einhalten. So kam Renault im vergangenen Jahr nur auf einen Absatz von 2,63 Millionen Fahrzeugen, was im Vergleich zum Vorjahr einer Steigerung von 3 % entsprach. Bereits 2006 hatte Ghosn für 2009 eine operative Marge von 6 % und einen Absatz von 3,3 Millionen Einheiten angekündigt. Auch dieses Ziel wurde nicht erreicht.Im vergangenen Jahr fuhr Renault sogar einen operativen Verlust von 34 Mill. Euro ein, während der japanische Allianz-Partner Nissan, an dem der französische Autobauer 43,4 % hält, vom schwachen Yen profitierte und einen kräftigen Gewinn verbuchte. Davon kamen Renault 1,48 Mrd. Euro zugute. Bei den Autoverkäufen profitierte der Autobauer von seiner Billigmarke Dacia, die dank Modellen wie dem Logan und dem Duster 19 % mehr Fahrzeuge verkaufte.Neben der internationalen Expansion und neuen Modellen sollen weitere Kosteneinsparungen helfen, die Wettbewerbsfähigkeit Renaults zu steigern und die Renditeziele zu erreichen. So will der im Herbst die dritte Generation des Twingo sowie ein neues Modell des Transporters Trafic auf den Markt bringen. Vor allem aber setzt der Autobauer auf China, wo er im Dezember zusammen mit Dongfeng ein Gemeinschaftsunternehmen gegründet hat. Sie bauen zusammen in Wuhan ein Werk, das 2016 die Produktion aufnehmen soll. Dongfeng verhandelt derzeit mit Renault-Wettbewerber PSA Peugeot Citroën über einen Einstieg in sein Kapital. PSA und Dongfeng betreiben bereits drei Werke zusammen in Wuhan.Die Börse reagierte positiv auf die Nachrichten, so dass die Renault-Aktie Donnerstag an der Börse von Paris 5,6 % auf 69,56 Euro zulegen konnte, während der CAC 40 nahezu unverändert schloss.