Repsol schreibt wegen Corona erneut Milliarden ab

Erdölkonzern macht 2,5 Mrd. Euro Verlust bis Juni

Repsol schreibt wegen Corona erneut Milliarden ab

ths Madrid – Die Corona-Pandemie hat den spanischen Erdölkonzern Repsol in zweifacher Hinsicht getroffen. Zum einen brach der Absatz von Kraftstoffen ein. Zum anderen zwang der Preisverfall der Rohstoffe das Unternehmen zu drastischen Wertberichtigungen. Im ersten Halbjahr stand daher ein Verlust von 2,48 Mrd. Euro zu Buche, davon allein 2 Mrd. Euro im zweiten Quartal, wie der Konzern am Donnerstag mitteilte. Im ersten Halbjahr 2019 hatte Repsol einen Nettogewinn von 1,13 Mrd. Euro erzielt.Repsol senkte den Buchwert ihrer Reserven und Produktionsstätten um fast 1,6 Mrd. Euro. Bereits im letzten Jahr hatten die Spanier angesichts der Energiewende ihre Aktiva um 4,8 Mrd. Euro abgewertet und das Ziel ausgerufen, bis 2050 als erster Erdölkonzern CO2-frei zu operieren. Repsol hat die langfristige Aussicht auf den Preis des Barrel Brent von 87 auf 59,6 Dollar gesenkt, ähnlich wie die Mitbewerber BP oder Shell.Nachdem die Nachfrage nach Benzin und anderen Produkten nach Ausbruch der Coronakrise dramatisch zusammenbrach, sieht Repsol wieder Licht am Ende des Tunnels. “Wir sehen eine deutliche Wiederbelebung der Nachfrage”, sagte der CEO des Konzern, Josu Jon Imaz, auf einer Analystenkonferenz. Im April lag der Treibstoffabsatz noch 68 % unter dem Vorjahresmonat. Im Mai waren es noch 51 % weniger als 2019 gewesen, im Juni 25 % und im Juli liege man nur noch 13 % unter dem Vorjahresniveau, so Imaz. Der nur zaghaft wieder anziehende Flugverkehr äußert sich in einem Rückgang von ganzen 80 % beim Absatz von Kerosin.Der bereinigte operative Gewinn von Repsol erreichte bis Juni 189 Mill. Euro. Die Spanier haben ihr laufendes Sparprogramm verschärft und fahren Betriebskosten und Investitionen stärker herunter, als zunächst vorgesehen war. Die Dividendenzahlung sei trotz aller Umstände weiter “eine der Prioritäten”, versicherte Imaz. Die Nettoverschuldung konnte im zweiten Quartal auf knapp unter 4 Mrd. Euro gesenkt werden.Der neue Strategieplan wurde auf November verschoben. Repsol investiert weiter in erneuerbare Energien. Am Donnerstag wurde ein Joint Venture in Chile bekannt gegeben, das Projekte mit einer Kapazität von 1 600 Megawatt an Wind- und Sonnenkraft bauen will.