Repsol verkauft Anteil für 1 Mrd. Euro nach Singapur

Temasek erwirbt 5 Prozent an Spaniens Ölkonzern

Repsol verkauft Anteil für 1 Mrd. Euro nach Singapur

ae Madrid – Der spanische Ölkonzern Repsol setzt seine Strategie der Aktivaverkäufe zum Aufbessern seines Finanzprofils fort. Nach dem Verkauf der Flüssiggassparte an den Konkurrenten Shell für gut 5 Mrd. Euro veräußerte Repsol jetzt seinen Aktieneigenbesitz von 5 % für 1 Mrd. Euro. Käufer ist der Fonds Temasek aus Singapur, der bereits 1,3 % an Repsol hielt und nach dem Zukauf nun 6,3 % kontrollieren wird. Hauptaktionäre des derzeit gut 21 Mrd. Euro teuren Konzerns bleiben der Baukonzern Sacyr (10 %) und die mexikanische Pemex (10 %), sie gelten aber unter Analysten als potenziell ausstiegswillig.Repsol strich in der Pressenotiz heraus, der Zukauf seitens Temasek sei ein Zeichen des Vertrauens internationaler Investoren in die Wachstumsstrategie des Konzerns und ein Beweis für seine Attraktivität. Repsol hatte im April 2012 nach der Enteignung seiner argentinischen Tochter YPF seine gesamte Geschäftsstrategie ummodeln müssen, um diesen Verlust abzufedern. Dies scheint bisher gut gelungen. Mit neuen Ölquellen und höherer Produktion konnte der Konzern für 2012 einen Nettogewinn von 2 Mrd. Euro ausweisen, lediglich 6 % weniger als 2011. In der Mitteilung ließ Repsol offen, wie der Verkaufserlös verwendet werden soll. Der Buchgewinn aus dem Shell-Deal wird die Schulden nach Konzernangaben auf 2,2 Mrd. Euro (ohne die Schulden der Beteiligung von Gas Natural) senken.Es ist zu erwarten, dass Konzernchef Antonio Brufau den Schuldenberg weiter senken will, um ein besseres Rating – Fitch etwa führt den Konzern mit “BBB-” – zu erzielen. Die Aktie legte im freundlichen Umfeld mit der Nachricht des Aktienverkaufs an Temasek zeitweise um 2,1 % auf 16,64 Euro zu und hat seit Jahresbeginn gut 8 % gewonnen. Neben dem Schuldenberg beschäftigt den Ölkonzern auch die Existenz von Hybridaktien im Volumen von 3 Mrd. Euro. Im spanischen Bankensektor hatten diese als komplex geltenden Papiere für großen Ärger gesorgt, da sie offenbar massenweise kleinen Sparern ohne die nötige Marktkenntnis verkauft worden waren.Repsol erwägt nach Informationen der Wirtschaftszeitung “Expansión”, die Hybridaktien möglicherweise gegen zehnjährige Unternehmensanleihen zu tauschen. Zum derzeitigen Marktwert müssten die Anleger einen Verlust von etwa 17 % auf ihre Anfangsinvestition hinnehmen. Andere Unternehmen wie Telefónica tauschten ihre Hybridaktien gegen Anleihen oder Aktien ohne Abschlag um.