Rheinmetall erhält Milliardenauftrag für Satelliten und verkauft Autozuliefersparte
Rheinmetall erhält Milliardenauftrag für Satelliten und verkauft Autozuliefersparte
Rheinmetall verkauft Autozuliefersparte
Noch zwei Bieter übrig – Konzern erhält Milliardenauftrag der Bundeswehr für Satelliten
Reuters/cru München
Der Rüstungskonzern Rheinmetall hat einen Milliardenauftrag der Bundeswehr für Satelliten erhalten und stellt endgültig die Weichen für den Verkauf des schwächelnden Autozuliefergeschäfts. Der Vorstand habe aus den vorliegenden Angeboten für die zivile Sparte Power Systems, für die Rheinmetall seit April einen Käufer sucht, zwei Bieter in die engere Wahl genommen, mit denen nun weiterverhandelt werden soll, teilte das Unternehmen am Mittwoch in Düsseldorf mit. Als Kaufinteressent galt zeitweise der Finanzinvestor One Equity Partners. Die Sparte leidet unter der Krise der im Umbruch befindlichen Autoindustrie. Der Verkauf soll bis spätestens Ende März 2026 unter Dach und Fach sein. Zuletzt war von drei Bietern die Rede gewesen. Namen der Interessenten nennt Rheinmetall nicht. Im Zuge des Verkaufs schreibt der Konzern 350 Mill. Euro auf den Wert der Sparte ab.
Der Kurs der Rheinmetall-Aktie reagierte am Donnerstag zeitweise mit einem Minus von 0,9% auf 1.524 Euro. Der Börsenwert des Konzerns hat sich damit seit September um fast ein Viertel auf 70 Mrd. Euro verringert.
Konzern wird ganz auf das Militär ausgerichtet
Der Vorstand habe beschlossen, den Konzern ganz auf das militärische Geschäft auszurichten, erklärte Rheinmetall. Einige Werke sollen dabei von ziviler Produktion auf Rüstung umgestellt werden. Das zivile Geschäft wird aus der Prognose für das zu Ende gehende Jahr ausgeklammert. Auf dieser Basis soll der Umsatz des fortgeführten Geschäfts in diesem Jahr um 30 bis 35% auf 10,0 bis 10,4 (2024 vergleichbar: 7,77) Mrd. Euro wachsen, bei einer operativen Umsatzrendite von 18,5 bis 19,5 (18,0)%. Einschließlich der Autozuliefersparte hatte Rheinmetall einen Umsatzzuwachs um 25 bis 30% und eine Marge von 15,5% in Aussicht gestellt.
Zugang zu Aufklärungsdaten
Unterdessen bekommt Rheinmetall im neuen Geschäft mit Satelliten einen großen Auftrag der Bundeswehr. Der mehrjährige Vertrag mit dem Beschaffungsamt der Armee habe einen Wert von circa 1,7 Mrd. Euro und enthalte eine Erweiterungsoption, teilte der Konzern mit. Es gehe um Zugang zu Aufklärungsdaten, die SAR-Satelliten liefern. Das Kürzel steht für „Synthetic Aperture Radar“. Pro Tag soll die Bundeswehr eine hohe Anzahl von Bildern bekommen. Sie kommen von bislang 62 Satelliten des finnischen Unternehmens Iceye, mit dem Rheinmetall zusammenarbeitet. Künftig sollen es mehr Satelliten werden.
