Schmuck- und Uhrenhersteller

Richemont-Ergebnis befeuert Luxus-Aktien

Der Genfer Schmuck- und Uhrenhersteller Richemont hat seine Verkäufe im dritten Quartal des laufenden Geschäftsjahres (Oktober bis Dezember) um 35 % auf 5,7 Mrd. Euro gesteigert.

Richemont-Ergebnis befeuert Luxus-Aktien

dz Zürich

Die Luxusgüterbranche boomt, als ob es kein Morgen mehr gäbe. Der Genfer Schmuck- und Uhrenhersteller Richemont hat seine Verkäufe im dritten Quartal des laufenden Geschäftsjahres (Oktober bis Dezember) um 35% auf 5,7 Mrd. Euro gesteigert. Verglichen mit dem Weihnachtsquartal vor Ausbruch der Pandemie im Jahr 2019 weist Richemont ein Umsatzplus von 1,5 Mrd. Euro aus. Die kräftige Belebung des Luxusgütergeschäfts wird in Finanzmarktkreisen zwar schon seit geraumer Zeit vorweggenommen, doch die Leistung von Richemont im Berichtsquartal hat selbst die größten Optimisten überrascht. Dementsprechend lagen die Aktien im Morgenhandel der Six Swiss Exchange gegen 10% im Plus. Gut die Hälfte dieses Kursgewinns blieb den Aktionären bis zum Abend erhalten.

Ausschlaggebend für das starke Verkaufswachstum waren die amerikanischen Konsumenten. Richemont realisierte in der Region Amerika eine Zunahme des Umsatzes um 59%, während die Verkäufe im chinesischen Markt auf hohem Niveau „konsolidiert“ hatten (+7%), wie Richemont in einer Mitteilung schreibt. Bemerkenswert sind die hohen Wachstumsraten von Richemont auch vor dem Hintergrund, dass der internationale Tourismus, der vor der Pandemie ein wichtiger Motor für die Branchenkonjunktur gewesen war, seit zwei Jahren de facto stillsteht. Offensichtlich haben die staatlichen Wirtschaftsbelebungsprogramme und die expansive Politik der Notenbanken die Stimmung der lokalen Konsumenten so angehoben, um den Ausfall des Tourismusfaktors zu kompensieren.

Die UBS schätzt in einer aktuellen Studie, dass sich die Luxusgüterhersteller in den vergangen zwei Pandemiejahren auch vermehrt mit Preiserhöhungen beholfen haben. Diese hätten sich 2020 auf durchschnittlich rund 5% und 2021 auf gut 3% belaufen. Vor dem Hintergrund der in vielen Ländern stark gestiegenen Teuerung könnten sich die Preiserhöhungen im laufenden Jahr noch beschleunigen, glauben die UBS-Analysten. Die Aktien vieler Luxusgüterfirmen haben sich im vergangenen Jahr überdurchschnittlich entwickelt.