ak Düsseldorf – Auch bei den großen Industrieversicherern blicken die Manager dieser Tage auf VW. Der Abgasskandal dürfte aller Voraussicht nach zu einem der größten Schadenfälle in der D&O-Versicherung in Deutschland werden. Denn Vorsatz, so schätzen Branchenbeobachter, werde vermutlich nur unteren Managementebenen nachzuweisen sein. In einem solchen Fall greift die D&O-Police nicht. Beim Vorstand wird es vermutlich um Pflichtverletzungen gehen, da zum Beispiel kein funktionierendes Compliance-System existierte. Und das ist ein Fall für die Managerhaftpflichtversicherung.Die Deckungssumme dürfte bei dem Großschaden aber bei weitem nicht ausreichen. Branchenbeobachter schätzen sie auf rund 500 Mill. Euro. Mehr Kapazität lässt sich nur schwer zusammenkaufen. Nach Informationen der Börsen-Zeitung ist die Zurich Konsortialführer bei der D&O-Deckung von VW. Der Konzern wie auch die Zurich wollten sich zu dem Thema nicht äußern. Hierzulande bietet jedoch nur eine kleine Gruppe von großen international tätigen Industrieversicherern D&O-Deckungen für Dax-Konzerne an. Marktführerin ist die Allianz Global Corporate Solutions, daneben bieten auch zum Beispiel AIG, Talanx oder Axa Policen an. Bis es jedoch zu Zahlungen der D&O-Versicherer kommt, werden voraussichtlich Jahre vergehen. Am häufigsten enden große D&O-Fälle nach langer juristischer Auseinandersetzung mit Vergleichen.