Der Montag war gewiss ein ganz schwarzer Börsentag im Zeichen der Coronakrise. Doch der Kursabschlag auf die Aktie von Siltronic fiel mit nahezu 16 % besonders heftig aus. Zum einen kam der Hersteller von Wafern und Lieferant der Halbleiterindustrie als zyklischer Wert stark unter die Räder. Zum anderen müssen sich die Aktionäre auf ein nochmals sinkendes Ergebnis einstellen – unabhängig von der Wucht der Folgen des Coronavirus. Da ist schnell vergessen, dass 2018 das bisher beste Jahr für das Unternehmen war. Der Ausbau der Fertigungskapazitäten fordert nun doppelt Tribut: Erstens erhöhen sich die Abschreibungen auf Sachanlagen, zweitens steigt aufgrund der abgeflauten Nachfrage die Unterauslastung der aufgestockten Kapazitäten. Das setzt die Preise unter Druck. Fraglich ist, ob die von gerade einmal fünf Anbietern dominierte Branche wie zuletzt an Preisdisziplin festhält. Kurzfristig sind die Marktrisiken für Siltronic erheblich gestiegen. Für die mittel- und langfristigen Chancen hat der in Panik geratene Aktienmarkt erst einmal wenig bis gar nichts mehr übrig. jh