Rolls-Royce prüft Verkauf der Schifffahrtssparte

"Weitere Vereinfachung des Geschäfts" angestrebt

Rolls-Royce prüft Verkauf der Schifffahrtssparte

hip London – Die Ankündigung von Rolls-Royce-Chef Warren East, die Schifffahrtssparte des Technologiekonzerns auf den Prüfstand zu stellen, ist am Markt positiv aufgenommen worden. “Jetzt ist die richtige Zeit dafür, die strategischen Optionen für unser ziviles Schifffahrtsgeschäft (Commercial Marine) zu prüfen”, sagte East. “Das Team dort hat in bewundernswerter Weise auf einen signifikanten Abschwung am Offshore-Öl- und Gasmarkt reagiert, um Kosten zu senken.” Zugleich habe sich die Sparte eine führende Position in Sachen Schiffsintelligenz und autonome Schifffahrt erarbeitet. Es sei deshalb nur richtig, darüber nachzudenken, ob sie unter einem anderen Eigentümer einer besseren Zukunft entgegensehen würde.Die Schifffahrtssparte (Marine) reduzierte die Zahl ihrer Standorte bereits von 27 auf 15. Die Belegschaft wurde um 30 % auf 4 200 zusammengestrichen. Im Geschäftsjahr 2016 fuhr sie bei einem Umsatz von mehr als 1 Mrd. Pfund einen Verlust von 27 Mill. Pfund ein. Commercial Marine trägt drei Viertel zum Geschäft bei und ist defizitär, während das militärische Schifffahrtsgeschäft rentabel arbeitet.Der ehemalige CEO des Chipdesigners ARM Holdings hat in den Führungsetagen des Traditionsunternehmens bereits gehörig ausgemistet. Nun soll eine “weitere Vereinfachung des Geschäfts”, wie es in einer Mitteilung der Gesellschaft heißt, dafür sorgen, dass aus den bislang fünf Sparten – zivile Luftfahrt, militärische Luftfahrt, Schifffahrt, Atomkraft und Power Systems – drei werden: zivile Luftfahrt, Wehrtechnik und Power Systems. Das Nukleargeschäft wird dazu in die Sparten Wehrtechnik und Power Systems integriert. Die militärische Luft- und Schifffahrt geht an die Wehrtechniksparte Rolls-Royce Defence.