Rom denkt an Einstieg bei Stellantis

Börsen-Zeitung, 22.1.2021 bl Mailand - Italiens Regierung schließt einen Einstieg des Staats beim neuen Autokonzern Stellantis nicht aus. Antonio Misiani, stellvertretender Wirtschaftsminister, sagte in einem Radio-Interview, die Regierung verfolge...

Rom denkt an Einstieg bei Stellantis

bl Mailand – Italiens Regierung schließt einen Einstieg des Staats beim neuen Autokonzern Stellantis nicht aus. Antonio Misiani, stellvertretender Wirtschaftsminister, sagte in einem Radio-Interview, die Regierung verfolge die Entwicklung bei dem Unternehmen, das aus der Übernahme von Fiat Chrysler (FCA) durch die französische PSA Peugeot Citroën entstanden ist, aufmerksam. “Der Erwerb eines Anteils in Höhe der Beteiligung des französischen Staates ist für mich kein Tabu”, so Misiani.Er reagierte damit auf Kritik in Italien an einem französischen Übergewicht in dem Konzern. De jure und de facto ist die Fusion eine Übernahme durch PSA. Größter Einzelaktionär von Stellantis ist mit 14,4 % die Agnelli-Elkann-Familienholding Exor. Der französische Staat hält 6,2 %.In Italien gibt es Befürchtungen, dass der als Kostenkiller bekannte CEO Carlos Tavares einige der stark unterausgelasteten Werke schließen könnte. Tavares versuchte die Bedenken bei einem Treffen mit italienischen Gewerkschaftsvertretern zu zerstreuen. Er bestätigte die von dem 2018 verstorbenen FCA-CEO Sergio Marchionne gemachte Zusage, dass in Italien zwischen 2018 und 2023 rund 5 Mrd. Euro investiert werden.