bl Mailand – Die italienische Regierung versucht die Zustimmung der EU-Kommission für einen neuen Überbrückungskredit für Alitalia über 400 Mill. Euro zu erhalten. Eine entsprechende Maßnahme soll im Haushalt 2020 enthalten sein. Aus Brüssel heißt es dazu, man sei mit Rom diesbezüglich “in Kontakt”. Allerdings hat die EU-Kommission bisher noch nicht einmal über die Rechtmäßigkeit des 2017 gewährten Überbrückungsdarlehens von 900 Mill. Euro entschieden. Einige Konkurrenten und die International Airlines Group hatten dagegen Beschwerde eingereicht, weil es sich um eine unvereinbare staatliche Beihilfe handele. Da der Kredit von 2017 weitgehend aufgebraucht ist und das Unternehmen täglich einen Verlust von 1 Mill. Euro einfliegt, braucht die Fluggesellschaft dringend Geld. Andernfalls droht ihr die Insolvenz. Rom will die Gesellschaft aber nicht in Konkurs gehen lassen. Obwohl keine privaten Interessenten für die Gesellschaft gefunden wurden, hat die Regierung nun die Frist für die Suche nach einer Lösung zum achten Mal verlängert, diesmal bis zum 31. Mai 2020. Industrieminister Stefano Patuanelli schließt auch eine Verstaatlichung der seit 2017 unter staatlicher Zwangsverwaltung stehenden Gesellschaft nicht aus. Italien hat in den letzten 45 Jahren mehr als 9 Mrd. Euro in Alitalia gesteckt.